Hoffnung in den Wolken: Luftverkehrssteuer-Senkung als Motor für Wachstum
Die deutsche Reise- und Luftverkehrsbranche blickt mit Erwartung auf die geplante Senkung der Luftverkehrssteuer ab Mitte kommenden Jahres. Fachleute sehen die Maßnahme als Signal, das potenziell steigende Touristenzahlen und ein erweitertes Flugangebot nach sich ziehen könnte, auch wenn die Frage, inwiefern die Tickets für Fluggäste dadurch günstiger werden, weiterhin unbeantwortet bleibt.
Albin Loidl, Präsident des Deutschen Reiseverbandes, betont die Bedeutung der Steuerreduktion als ersten Schritt, um Urlaub für alle erschwinglich zu halten, insbesondere für Familien. Weitere Einsparungen bei den Gebühren für Flugsicherung und Luftsicherheit werden erwartet, um die sozialen und wirtschaftlichen Belastungen zu mildern.
Verbraucherschützer sind hingegen skeptisch, betrachten die Steuersenkung vielmehr als begünstigende Maßnahme für die Fluggesellschaften. Die Einsparungen für Fluggäste, kalkuliert auf maximal 7,73 Euro pro Europaflug, fielen aus ihrer Sicht kaum ins Gewicht. Auch mehrere Airlines, darunter Condor und Lufthansa, äußerten sich zurückhaltend bezüglich konkreter Ticketpreissenkungen.
Der Branchenverband BDL hebt die wirtschaftlichen Vorteile für Tourismus, Messen und Logistik durch gesunkene Standortkosten um etwa zehn Prozent hervor. Dennoch bleibt Ryanair skeptisch liegen die Pläne der Regierung als unzureichend, Chef Michael O'Leary fordert gar die komplette Abschaffung der Ticketsteuer ab Jahresbeginn.
Zusätzliche Entlastungen für europäischen Luftverkehr sei laut Gewerkschaft Verdi vonnöten, um heimische Airlines und Flughäfen gegenüber internationalen Wettbewerbern nicht zu benachteiligen. Der Tourismus-Koordinator der Bundesregierung, Christoph Ploß, zeigt sich optimistisch, rechnet mit einem Anstieg von Touristen und Geschäftsreisenden durch die verbesserte Wettbewerbsfähigkeit des Standortes Deutschland.

