Hintergrund: Das Jahrhundert-Beben in Japan
Berlin (dpa) - Das wahre Ausmaß des gewaltigen Erdbebens in Japan ist noch immer nicht absehbar. Was bisher geschah:
Mittwoch, 9. März:
Um 11.45 Uhr Ortszeit (03.45 MEZ) schreckt ein Erdbeben der Stärke 7,3 die Menschen in Teilen Japans auf. Nach einer 60 Zentimeter hohen Flutwelle im nordöstlichen Hafen Ofunato bringen sich rund 5500 Küstenbewohner in Sicherheit. Auch in der Hauptstadt Tokio geraten Häuser ins Schwanken. Größere Schäden gibt es zunächst nicht.
Freitag, 11. März:
Um 14.45 Uhr Ortszeit (06:45 Uhr MEZ) wird Japan von einem neuen Beben heimgesucht: Mit einer Stärke von 8,9 ist es das bisher schwerste in der japanischen Geschichte. Das Epizentrum liegt 130 Kilometer östlich der Stadt Sendai und knapp 400 Kilometer nordöstlich der Hauptstadt Tokio.
Das Beben löst eine gewaltige Flutwelle aus, die die Ostküste der Hauptinsel Honshu überspielt, Schiffe, Häuser, Autos und Menschen mit sich reißt. Der Tsunami macht sich auf den Weg über den Pazifik, 50 Länder geben Alarm. Nach einem schweren Störfall im Atomkraftwerk Fukushima Eins gibt Japans Regierung Atomalarm.
Samstag, 12. März:
Nach dem Ausfall von Kühlsystemen in den Atommeilern Fukushima Eins und Zwei spitzt sich die Lage dramatisch zu. Im Umkreis von 10 Kilometern werden Anwohner in Sicherheit gebracht. Eine gewaltige Explosion zerstört nach einem Nachbeben am Nachmittag (Ortszeit)Teile der Atomanlage. Wie groß die Gefahr einer Kernschmelze ist, bleibt zunächst unklar. Der Evakuierungsradius wird auf 20 Kilometer verdoppelt.
Nach neuesten Angaben starben bei dem Beben mindestens 1200 Menschen. Etwa 210 000 Menschen verloren ihr Zuhause. Die Folgen des Tsunamis für andere Länder sind weniger schlimm als zunächst befürchtet.