Hessen im Warnstreikmodus: Verkehrschaos befürchtet
Hessische Pendler stehen vor Herausforderungen: In weiten Teilen des Bundeslandes rufen Warnstreiks der Gewerkschaft Ver.di Busfahrer und -fahrerinnen zum ganztägigen Ausstand auf. Das Ziel ist, den Druck in der aktuellen Tarifrunde zu erhöhen. Besonders in Ballungszentren wie Frankfurt und im Main-Kinzig-Kreis ist mit einem eingeschränkten Busbetrieb zu rechnen. Die Folge könnten ausgedehnte Verkehrsstaus sein, da Berufstätige und Schüler gezwungen sind, auf private PKW umzusteigen.
Die privatgeführten Omnibusbetriebe spielen eine entscheidende Rolle im öffentlichen Personennahverkehr Hessens. Die Streikaktionen betreffen zahlreiche Betriebe unter anderem in Homberg/Efze, Melsungen, Rotenburg sowie in größeren Städten wie Fulda, Gießen und Frankfurt. Wer allerdings im Bereich der Wiesbadener Verkehrsgesellschaft ESWE unterwegs ist, kann aufatmen: Dort wird durch die Firma ein Ausgleich für die ausbleibenden Fahrten ihrer Partnerbetriebe bereitgestellt. Zudem bleibt der Personennahverkehr in Kassel, Marburg und Darmstadt unangetastet, denn dort gelten separate Tarifabkommen.
Für die Busbeschäftigten fordert Ver.di markante Gehaltssteigerungen von zweimal 8,5 Prozent und verlangt zusätzlich einen Inflationsausgleich von einmalig 3000 Euro pro Person. Überdies sollen auch die Arbeitsbedingungen verbessert werden. Der Landesverband Hessischer Omnibusunternehmer (LHO) hingegen schlägt eine stufenweise Gehaltserhöhung bis zum Jahr 2027 um insgesamt 9,3 Prozent vor und bietet einen Inflationsausgleich von 1500 Euro an. Aus ihrer Sicht seien die Forderungen der Gewerkschaft finanziell nicht tragbar. (eulerpool-AFX)