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(lifepr) Frankfurt am Main, 25.06.2014 - .

- Die Teuerung im Euroraum wird in den kommenden Monaten einen Boden ausbilden, um dann langsam nach oben zu wandern. Dieses Szenario bedeutet ein Ende des Renditeabwärtstrends. Das verhaltene Investoreninteresse an den jüngsten Emissionen 10- jähriger Bundesanleihen signalisiert, dass die Luft bereits extrem dünn ist.

- Aktien bekommen inzwischen zyklischen Gegenwind. Mit dem erneuten Rückgang der ifo- Geschäftserwartungen scheint die Konjunkturstimmung den Gipfel überschritten zu haben. Der Anstieg der Unternehmensergebnisse dürfte daher geringer ausfallen als in den durchschnittlichen Prognosen unterstellt. Dies kommt auch in den ständigen Abwärtsrevisionen der Analysten-Schätzungen zum Ausdruck. Angesichts ausgeschöpfter Bewertungsspielräume und technischer Überhitzung überwiegen eindeutig die Kursrisiken.

- Mit Blick auf die aktuellen Chance-Risiko-Verhältnisse ist es empfehlenswert, Liquidität überzugewichten. Immobilien sollten leicht über Neutralwert dotiert, Renten neutral gewichtet und Aktien leicht untergewichtet werden. Im Fall von Portfolio 5, das keine Immobilien enthält, ist es ratsam, Liquidität deutlich überzugewichten.

- Bei nachlassenden Sondereinflüssen dürften Rohstoffe aufgrund des gedämpften fundamentalen Umfelds eher wieder zurückfallen. Bei Gold steht der Ausverkauf im aktuellen Bärenmarkt noch aus.

Performance-Rückblick

Die Performance von deutschen Staatsanleihen wies beim jüngsten Einmonatsvergleich ein leichtes Plus auf (iBoxx: +0,5 %). Bei Aktien war das Performance-Bild insgesamt freundlicher. Dabei schnitten japanische Dividendenpapiere in lokaler Währung mit Abstand am besten ab (+9,5 %), gefolgt von US-Werten (+4,1 %). Euro-Aktien belegten Rang 3 (+3,3 %). Britische Werte und Schweizer Valoren bildeten die Nachhut (jeweils -0,1 %). Zuletzt zeigten sich alle übrigen im Universum enthaltenen Währungen gegenüber dem Euro etwas fester, allerdings ohne die Rangfolge auf Eurobasis zu verändern. Rohstoffe legten jüngst (+1,4 %) ebenso wie Gold (+2,1 %) zu. Auf Eurobasis schnitten beide wegen des festeren US-Dollar etwas besser ab (+1,9 % bzw. +2,7 %). Beim Vergleich der bisherigen kumulierten Performance aller hier beobachteten Asset-Klassen auf Eurobasis seit dem Jahresultimo 2013 lagen Rohstoffe (+12,9 %) zuletzt vorne.

Basisszenario

Das Wachstum der Weltwirtschaft zeigt sich relativ robust. In den USA sowie im Euroraum lässt die dämpfende Wirkung der fiskalischen Konsolidierung 2014 deutlich nach. Abgesehen vom kurzfristigen Dämpfer durch den kalten Winter wächst die US-Wirtschaft über Trend. Die Eurozone erholt sich, wenn auch langsam, von der Rezession. In den zuletzt labilen Schwellenländern dürften sich die Konjunkturperspektiven allmählich wieder stabilisieren. China arbeitet an einer Wachstumskonsolidierung. Konjunkturimpulse kommen 2014 weniger aus den Schwellen-, vielmehr aus den Industrieländern. Der Ukraine-Konflikt hat keine nachhaltige Auswirkung auf die Entwicklung der Weltwirtschaft. Die Teuerung wird auch aufgrund einer moderaten Rohstoffpreisentwicklung insgesamt nur leicht ansteigen. Die Geldpolitik bleibt in den großen Industrieländern zwar vorerst sehr locker, der Wendepunkt dürfte aber insbesondere in den USA näher rücken.

Performance-Ausblick

Die Teuerung im Euroraum wird in den kommenden Monaten einen Boden ausbilden, um dann langsam nach oben zu wandern. Dieses Szenario bedeutet ein Ende des Renditeabwärtstrends. Das verhaltene Investoreninteresse an den jüngsten Emissionen 10-jähriger Bundesanleihen signalisiert, dass die Luft bereits extrem dünn ist. Aktien bekommen inzwischen zyklischen Gegenwind. Mit dem erneuten Rückgang der ifo-Geschäftserwartungen scheint die Konjunkturstimmung den Gipfel überschritten zu haben. Der Anstieg der Unternehmensergebnisse dürfte daher geringer ausfallen als in den durchschnittlichen Prognosen unterstellt. Dies kommt auch in den ständigen Abwärtsrevisionen der Analysten-Schätzungen zum Ausdruck. Angesichts ausgeschöpfter Bewertungsspielräume und technischer Überhitzung überwiegen eindeutig die Kursrisiken. Bei nachlassenden Sondereinflüssen dürften Rohstoffe aufgrund des gedämpften fundamentalen Umfelds eher wieder zurückfallen. Bei Gold steht der Ausverkauf im aktuellen Bärenmarkt noch aus.

Asset-Allokation der Mischportfolien

Mit Blick auf die aktuellen Chance-Risiko-Verhältnisse ist es empfehlenswert, Liquidität überzugewichten. Immobilien sollten leicht über Neutralwert dotiert, Renten neutral gewichtet und Aktien leicht untergewichtet werden. Im Fall von Portfolio 5, das keine Immobilien enthält, ist es ratsam, Liquidität deutlich überzugewichten.

Allokation des um Rohstoffe diversifizierten Portfolios

Geopolitik und Wetter wie auch Exportbeschränkungen werden voraussichtlich bis weit ins zweite Halbjahr hinein die Entwicklung der Rohstoffindizes beeinflussen. Während die Notierungen hierdurch eine gewisse Unterstützung erhalten dürften, dämpft das verhaltene Wirtschaftswachstum in wichtigen Verbraucherländern. Von den Schwellenländern, die in den vergangenen Jahren für das Nachfragewachstum bei Schlüssel-Rohstoffen gesorgt haben, geht eine wesentlich geringere Dynamik aus als lange Zeit erwartet. Gleichzeitig erzeugen die zunehmend rohstoffeffizienten Industrieländer eher Gegenwind. Hinzu kommt, dass die Geldpolitik insbesondere in den USA wohl weniger locker wird. Dies wirkt sich nicht nur auf die finanziellen Spielräume gerade auch der Schwellenländer aus, sondern dürfte den US-Dollar als Welthandelswährung gleichfalls erstarken und das Interesse der Finanzinvestoren an Rohstoffengagements weiter zurückgehen lassen. Selbst die ereignisgetriebenen spekulativen Wetten der letzten Monate dürften im zweiten Halbjahr an Bedeutung verlieren. Und dies alles wird begleitet von einem strukturell bei vielen Rohstoffen vorerst eher steigenden Angebot.

Laufzeiten-Allokation

Deutsche Staatsanleihen hatten beim jüngsten Einmonatsvergleich ein leichtes Plus zu verzeichnen (iBoxx:+0,5 %). 7-10j. Papiere führten die Rangliste an (+0,9 %), gefolgt von Ultralangläufern (+0,7 %) und 5-7j. Titeln (+0,6 %). 3-5j. Papiere und Kurzläufer bildeten die Nachhut (+0,3 % bzw. +0,1 %). Bei der kumulierten Performance seit dem Ultimo 2013 lagen Ultralangläufer zuletzt in Führung (+9,2 %).

Die Zinsstruktur deutscher Staatsanleihen zeigt sich nach der EZB-Zinssenkung zwar etwas flacher, allerdings ist der 10/2-Spread zuletzt nicht unter das Niveau vom Mai gefallen. Seit Ausbruch der Finanzkrise ist bei Werten um 120 Basispunkten ein Boden eingezogen worden, der u. E. auch weiterhin Bestand hat. Modelltechnisch gilt die Regel: je tiefer die Leitzinsen, desto steiler die Zinsstruktur. Allerdings bewegt sich die Geldpolitik mittlerweile - auch infolge der jüngsten Maßnahmen - jenseits aller eingetretenen Pfade.

Beim reinen Laufzeiten-Portfolio raten wir, 3-5j. und 5-7j. Titel aufgrund des besseren Chance- Risiko-Verhältnisses deutlich überzugewichten. Kurzläufer und 7-10j. Papiere sollten untergewichtet, Ultralangläufer deutlich untergewichtet werden. Insgesamt ist für das Portfolio somit eine Duration unter Benchmark-Niveau empfehlenswert.

Allokation der internationalen Aktienanlagen

Die Performance-Erwartungen auf Euro-Basis sprechen rein unter Währungsgesichtspunkten gegenwärtig bei internationalen Aktien für eine Übergewichtung von US-Titeln und japanischen Dividendenpapieren zu Lasten von britischen Werten und Schweizer Valoren.

Portfoliostrukturen der Mischdepots

Mit Blick auf die aktuellen Chance-Risiko-Verhältnisse ist es empfehlenswert, Liquidität überzugewichten. Immobilien sollten leicht über Neutralwert dotiert, Renten neutral gewichtet und Aktien leicht untergewichtet werden. Im Fall von Portfolio 5, das keine Immobilien enthält, ist es ratsam, Liquidität deutlich überzugewichten. Die Performance-Erwartungen auf Euro-Basis sprechen rein unter Währungsgesichtspunkten gegenwärtig bei internationalen Aktien für eine Übergewichtung von US-Titeln und japanischen Dividendenpapieren zu Lasten von britischen Werten und Schweizer Valoren. In der Laufzeiten-Allokation von Staatsanleihen raten wir, aufgrund des besseren Chance-Risiko-Verhältnisses 3-5j. und 5-7j. Titel deutlich überzugewichten. Kurzläufer und 7-10j. Papiere sollten untergewichtet, Ultralangläufer deutlich untergewichtet werden.
Finanzen & Versicherungen
[lifepr.de] · 25.06.2014 · 13:10 Uhr
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