Habeck mahnt beim Besuch der Columbia Universität zu globalem Handelskonsens
In einer Grundsatzrede zum Thema globaler Handel hat sich Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck an der renommierten Columbia Universität für die Schaffung eines neuen weltweiten Handelskonsenses ausgesprochen. Der Grünen-Politiker unterstrich, dass die Globalisierung ihr Versprechen, breiten Wohlstand zu generieren, eingelöst habe, doch zugleich warnte er vor den Herausforderungen, die sich im Zusammenhang mit dem Phänomen ergeben. Besonders der potenzielle Zusammenhang zwischen der erfolgreichen Globalisierung und einem Rückzug der Demokratien auf der Weltbühne veranlasste Habeck, einen Appell für einen neuen Konsens zu formulieren.
Des Weiteren kritisierte Habeck das amerikanische Inflationsbekämpfungsgesetz als einen Versuch, Produktion gezielt in die USA zu verlagern, und markierte dies als einen Trend zum Protektionismus, den er auch bei früheren Präsidentschaften wie denen von Barack Obama und Donald Trump beobachtet habe. Dieser Ansatz werde nun, so Habeck, auch in Europa nachgeahmt, was er für einen strategischen Fehler hielt und als Schwächung des eigenen Wirtschaftsraumes ansah.
In seinem Vortrag hob er weiterhin hervor, dass es von Bedeutung sei, die transatlantischen Wirtschaftsbeziehungen neu zu bewerten und zu konfigurieren. Dabei betonte er, dass neue Rahmenbedingungen nicht nur Staaten in Nordamerika und Europa einschließen, sondern auch aktiv Länder der südlichen Hemisphäre mit einbinden sollten.
In einem Spannungsfeld zwischen Protektionismus und globalem Freihandel, plädierte der Bundeswirtschaftsminister für eine gemeinsame Anstrengung, um die Dynamiken der globalisierten Wirtschaft im Sinne aller zu optimieren und die Prinzipien der Demokratie weltweit zu stärken. (eulerpool-AFX)