Guterres fordert politische Lösung für den Sudan-Konflikt
Ein Jahr nach Beginn der gewalttätigen Auseinandersetzungen im Sudan appelliert UN-Generalsekretär Antonio Guterres eindringlich an die internationale Gemeinschaft, sich für eine Waffenruhe und ein Ende der Gewalt einzusetzen. In einer Ansprache betonte er, dass nur eine politische Lösung den gegenwärtigen 'Schrecken' beenden könne, unter welchen die Zivilbevölkerung massiv leide. Er kritisierte, dass die Problematik im afrikanischen Land auf globaler Ebene zu wenig Beachtung finde.
Laut dem UN-Generalsekretär ist der Konflikt im Sudan nicht nur eine Auseinandersetzung zwischen zwei Gruppierungen, sondern ein größerer Krieg, der zu zahlreichen Todesopfern und Verstümmelungen unter der Zivilbevölkerung führe. Guterres sprach von einem 'Krieg gegen Menschenrechte und humanitäres Völkerrecht' und benannte massive sexuelle Übergriffe, Terrorismus gegen die Zivilisten sowie willkürliche Angriffe auf Wohnviertel, die Kriegsverbrechen oder Verbrechen gegen die Menschlichkeit darstellen könnten.
Der UN-Generalsekretär äußerte sich besonders besorgt über die jüngsten Ereignisse in El Fascher, der Hauptstadt von Nord Darfur, einem zentralen Knotenpunkt für humanitäre Hilfe. Die jüngsten Angriffe und die Zerstörung umliegender Dörfer hätten dort neue Fluchtbewegungen ausgelöst und Gefechte bis in die Vororte der Stadt gebracht. Ein Angriff auf El Fascher könnte nach Guterres' Warnung nicht nur verheerende Folgen für die Zivilbevölkerung haben, sondern den Konflikt in der gesamten Region Darfur eskalieren lassen und die dringend benötigten Hilfsmaßnahmen in einem Gebiet, das bereits von Hungernot bedroht ist, zunichte machen.
Vor dem Hintergrund einer internationalen Geberkonferenz in Paris hob Guterres hervor, dass die bisherige Unterfinanzierung der Hilfsaktionen im Sudan die Großzügigkeit und Unterstützung der internationalen Gemeinschaft erforderlich mache, um der Bevölkerung zu helfen, diesen 'Albtraum' zu überwinden. (eulerpool-AFX)