Großes Stahl-Treffen in Duisburg: Bundesarbeitsminister Heil ergreift das Wort bei Thyssenkrupp-Versammlung
Dem Industriestandort Duisburg weht ein rauer Wind entgegen: Bei einer zukunftsweisenden Betriebsversammlung von Thyssenkrupp Steel, dem Stahl-Giganten der Republik, soll nächste Woche der geplante Kapazitätsabbau erörtert werden. Im Zuge dessen wird auch Bundesarbeitsminister Hubertus Heil vor den Mitarbeitern sprechen, bestätigte Dzenan Kurspahic vom Gesamtbetriebsrat. Die Ankündigung einer deutlichen Verkleinerung wirft ihre Schatten voraus: Arbeitsplatzverluste sind zu erwarten; betriebsbedingte Kündigungen sollen aber tunlichst vermieden werden.
Die Besprechung, die hinter den verschlossenen Türen eines Duisburger Stadions stattfindet, verspricht landespolitische Prominenz, darunter Bärbel Bas und Karl-Josef Laumann, die ebenfalls das Wort an die Belegschaft richten wollen. Während die genaue Zahl der Teilnehmenden noch in den Sternen steht, rechnet der Betriebsrat mit bis zu 10 000 Anwesenden. Mit rund 27 000 Beschäftigten in der Sparte, davon 13 000 allein in Duisburg, ist die Brisanz des Treffens unübersehbar.
Ein sichtbarer Abwesender wird Thyssenkrupp-Chef Miguel López sein. Aus der Konzernzentrale heißt es, es gebe nur "konzeptionelle Grundzüge" einer Neuausrichtung, die noch der Konkretisierung bedürften. López werde sich einbringen, sobald mehr Klarheit bestehe. Details – wie viele Jobs vom Kapazitätsabbau betroffen sind und wann die Umsetzung ansteht – bleiben unklar. Eine Beschäftigungsgarantie besteht indessen noch bis Ende März 2026.
In einem Klima der Verunsicherung fordern Betriebsrat und IG Metall klare Konditionen für die kommenden Gespräche: Der Ausschluss von betriebsbedingten Kündigungen und Standortgarantien stehen dabei ganz oben auf der Agenda der Gewerkschafter. (eulerpool-AFX)