Google's Strategischer Zug gegen Microsoft lässt Silicon Valley Aufhorchen
Die Aktien von Alphabet erhielten am Mittwoch trotz eines gewaltigen Berichts, der durch das Silicon Valley hallte, Aufwind. Die Morgenschlagzeilen verkündeten, dass Google angeblich versucht hat, eine staatliche Behörde gegen einen der großen Tech-Konkurrenten einzuspannen.
Die weitere Beobachtung durch Kartellbehörden richtet sich oft auf die Gruppe großer Tech-Unternehmen, bekannt als die „Magnificent 7“. Doch nun scheint einer ihrer Vorreiter darauf bedacht zu sein, den regulatorischen Fokus auf einen anderen Akteur zu lenken. Google stand bereits mehrfach im Kreuzfeuer kartellrechtlicher Anklagen.
So hatte 2020 eine Klage durch elf Generalstaatsanwälte zusammen mit dem US-Justizministerium den Vorwurf erhoben, das Unternehmen habe den Suchmaschinenmarkt illegal monopolisiert. Ähnliche Vorwürfe wurden 2023 im Bereich der Werbetechnologie erhoben. Nun scheinen sich die Vorzeichen zu ändern.
Google hat offenbar die Gelegenheit ergriffen, das regulatorische Umfeld im aufstrebenden KI-Markt zu seinem Vorteil zu nutzen. Ein neuer Bericht von The Information enthüllt, dass Google die U.S. Federal Trade Commission (FTC) aufgefordert hat, ein exklusives Abkommen zwischen Microsoft und OpenAI zu beenden.
Microsoft hält maßgebliche Anteile an dem KI-Forschungsunternehmen, und das Abkommen sieht vor, dass Nutzer, die OpenAIs große Sprachmodelle nutzen wollen, dies ausschließlich über Microsoft-Server tun. Angesichts der Beliebtheit von Modellen wie ChatGPT und DALL·E ist diese Vereinbarung für Microsoft von essenzieller Bedeutung.
Den Berichten zufolge basiert Googles Ersuchen auf einer Untersuchung, die die FTC letzten Monat in Bezug auf Microsofts Cloud-Computing-Geschäft eingeleitet hat. Bei dieser Untersuchung fragt die Behörde führende Tech-Unternehmen, ob sie die Vereinbarung zwischen Microsoft und OpenAI als marktverzerrend wahrnehmen.
Aus Googles Sicht scheint die Antwort darauf ein klares Ja zu sein, da das Abkommen ihnen den Zugang zu einem lukrativen Markt verwehrt.

