Goldpreis erreicht neue Höhen: Schuldenängste treiben das Edelmetall
Der Goldpreis hat am Freitag einen bemerkenswerten Anstieg verzeichnet, beflügelt durch die wachsenden Bedenken hinsichtlich der US-amerikanischen Verschuldung. Nachdem der Preis für eine Feinunze in der Nacht auf über 3.300 US-Dollar anstieg, setzte sich der Trend im Vormittagshandel fort und erreichte 3.334 Dollar — ein Plus von etwa 39 Dollar im Vergleich zum Vortag. Über den Verlauf der Woche hinweg erhöhte sich der Preis der Feinunze um mehr als 100 Dollar.
Der aktuelle Kurs nähert sich somit wieder dem Rekordhoch von 3.500 Dollar, das im April dieses Jahres erreicht wurde. Im Mai war der Goldpreis zwischenzeitlich auf 3.120 Dollar gefallen, hat sich jedoch seither wieder eindrucksvoll erholt. Insgesamt ist der Goldpreis in den vergangenen zwölf Monaten um über 40 Prozent gestiegen, und seit dem Frühjahr 2020 hat er sich nahezu verdoppelt. Experten nennen geopolitische Spannungen, hohe Inflation und eine starke Nachfrage von Zentralbanken als Haupttreiber dieser Entwicklung.
Besonders die Sorge um die US-Schuldenlast treibt derzeit viele Anleger in den sicheren Hafen Gold. Ein umstrittenes Steuer- und Ausgabengesetz der Trump-Administration, das diese Woche im Repräsentantenhaus eine entscheidende Hürde genommen hat, sorgt für zusätzlichen Druck. Zu den geplanten Maßnahmen gehört unter anderem die dauerhafte Verlängerung früherer Steuervergünstigungen.
Rohstoffexpertin Thu Lan Nguyen von der Commerzbank warnt, dass das 'massive Fiskalpaket' den Schuldenstand nachhaltig belasten dürfte, was den Appetit auf Gold weiter anheizt. Darüber hinaus führte die Herabstufung der Kreditwürdigkeit der USA durch Moody's zu einer Abwertung des bisherigen Status von US-Staatsanleihen als sicherer Hafen, wodurch Gold zunehmend als attraktive Anlagealternative wahrgenommen wird.