Globalisierungsschwäche: Deutsche Exportindustrie vor dauerhaften Wandel
Das renommierte Prognos-Institut prognostiziert einen einschneidenden Wandel für die deutsche Exportwirtschaft. In ihrer jüngsten Studie skizzieren die Experten ein Zukunftsbild, in dem eine Schwächung der globalen Zusammenarbeit nicht nur möglich, sondern sogar wahrscheinlich erscheint. Mit besonderem Blick auf die deutsche Wirtschaft warnen sie vor enormen Risiken und möglichen schwerwiegenden Folgen. Deutschland, als eine führende Exportnation, bei der derzeit etwa ein Drittel der Wertschöpfung auf den internationalen Handel entfällt, sieht sich mit einer neuen Realität konfrontiert.
Die Studie hebt hervor, dass trotz der Bedeutung der Europäischen Union als Absatzmarkt, Deutschlands wirtschaftliche Verflechtungen, speziell mit bestimmten Produkten wie Laptops in China, risikobehaftet sind. Die Situation in Russland, mit einem deutlichen Einbruch der Exporte nach der Invasion in der Ukraine, dient als mahnendes Beispiel für potenzielle Gefahren.
Eine schnelle Loslösung von China oder anderen kritischen Märkten wäre laut den Prognos-Analysten jedoch kontraproduktiv und könnte zu erheblichen Einbußen bei Absatz und Beschaffung führen. Statt einer kurzfristigen Entkopplung empfehlen die Forscher eine strategische Diversifizierung der Lieferketten. Erwähnenswert ist dabei ihr Vorschlag, alternative Beschaffungsmöglichkeiten, etwa für Elektromotoren in Nordamerika, zu erschließen.
Mit ihrer von der Vereinigung der bayerischen Wirtschaft initiierten Studie liefert das Prognos-Institut essenzielle Denkanstöße für Unternehmen, die langfristig erfolgreich am Weltmarkt agieren wollen. Die Botschaft ist klar: Flexibilität und Anpassungsfähigkeit könnten die entscheidenden Faktoren im Handel der Zukunft sein. (eulerpool-AFX)