G7-Gipfel: Alte Konflikte und neue Herausforderungen in den Rocky Mountains
Inmitten der majestätischen Kulisse der kanadischen Rocky Mountains versammeln sich die Staats- und Regierungschefs der G7-Gruppe zu einem Gipfel, der angesichts der derzeitigen geopolitischen Turbulenzen eine tiefere Bedeutung gewinnt. Während US-Präsident Donald Trump als letzter Teilnehmer in Kanada eintrifft, bereiten sich die anderen Staatschefs darauf vor, kontroverse Themen zu diskutieren, die die Einheit der Gruppe auf die Probe stellen könnten.
Besonders im Fokus stehen der anhaltende Ukraine-Krieg und die neuen Spannungen im Nahen Osten. Trump, bekannt für seine unkonventionellen Ansätze, wird von seinen Kollegen gedrängt, wieder eine einheitliche Linie zu unterstützen, insbesondere im Hinblick auf die Sanktionen gegen Russland. Bundeskanzler Friedrich Merz sieht in dem Treffen eine Chance, die Verhandlungsbereitschaft Trumps zu stärken und die europäische Position zu festigen.
Ein weiteres zentrales Thema sind die wirtschaftspolitischen Spannungen, die durch Trumps Zollentscheidungen hervorgerufen wurden. Die G7-Länder sind besorgt über die Abkehr von den Prinzipien einer offenen, liberalen Wirtschaftsordnung. Die Diskussionen könnten heikel werden, weshalb man sich möglicherweise auf gemeinsame Interessen wie die Unabhängigkeit von kritischen Rohstoffen aus China konzentriert.
Auch der Gastauftritt des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj, der mehr Unterstützung und Druck auf Russland fordert, sorgt für Spannung. Während die Solidarität mit der Ukraine bisher ungebrochen war, sind die Differenzen innerhalb der G7 aber spürbar.
Trotz dieser komplexen Lage gibt es Lichtblicke: Die Gastgeberin Kanada plant, die G7 durch kleinere Statements zu unstrittigen Themen wie dem Kampf gegen Waldbrände zusammenzuführen. Zudem sollen die Partnerinnen und Partner der Staatschefs beim Begleitprogramm die Schönheit der Region und die Kulinarik genießen – ein Zeichen dafür, dass bei all den ernsten Themen auch Raum für persönliche Begegnungen bleibt.