Führungskräftewechsel bei Novo Nordisk: Aktien reagieren mit Kursverlusten
Die Nachricht eines unerwarteten Führungswechsels beim dänischen Pharmariesen Novo Nordisk sorgte am Freitagnachmittag für Aufregung an den Börsen. Die Aktien des Unternehmens notierten zwischenzeitlich mit einem Verlust von 1,9 Prozent und erreichten einen Stand von 426 dänischen Kronen. Lars Fruergaard Jorgensen, der den Konzern acht Jahre lang als CEO leitete, verkündete seinen Rücktritt im gegenseitigen Einvernehmen. Die Suche nach einem Nachfolger bleibt vorerst offen.
Analyst Richard Vosser von JPMorgan äußerte sich überrascht über den Rücktritt, sieht jedoch die Einigung als positiv an, da sie auf eine strategische Entscheidung für die Zukunft des Konzerns hindeutet. Jorgensens Abgang findet in einem herausfordernden Umfeld für Novo Nordisk statt. Trotz eines Booms bei Medikamenten gegen Diabetes und zur Gewichtsabnahme, die das Unternehmen zeitweise an die Spitze des europäischen Stoxx Europe 50 katapultierten, sorgte verstärkter Wettbewerb durch den US-Konkurrenten Eli Lilly für Druck auf die Dänen.
Der Einfluss von US-Präsident Donald Trumps Zollpolitik und seine Forderungen nach Reduzierung der Medikamentenpreise belasteten zuletzt die gesamte Pharmaindustrie. Aktien von Novo Nordisk und Eli Lilly wurden hiervon nicht verschont. Während sich Eli Lilly-Aktien kurzzeitig um 1,3 Prozent erholten, stabilisierten sich die Papiere von Novo Nordisk seit April und verharren auf dem niedrigsten Stand seit Ende 2022.
Trotz der Turbulenzen sieht Analyst Vosser die Zukunft des Unternehmens optimistisch. Novo Nordisk hat angekündigt, seine bisherigen Geschäftsstrategien unverändert fortzusetzen und bleibt zuversichtlich bezüglich seiner revidierten Zukunftsziele. Vosser bleibt bei seiner Empfehlung „Overweight“ und einem weiterhin ambitionierten Kursziel von 1.000 dänischen Kronen.