Frischer Wind bei der Deutschen Bahn - oder doch nicht?
Die Deutsche Bahn steht erneut im Fokus, seitdem Evelyn Palla, eine 52-jährige Quereinsteigerin aus Südtirol, Anfang Oktober die Führung des Unternehmens übernommen hat. Der Staatskonzern, der bisher mit Zugausfällen und erheblichen Verspätungen zu kämpfen hatte, belastet Deutschlands Steuerzahler jährlich um hohe dreistellige Millionenbeträge. Die Kundschaft, die von dieser Entwicklung stark betroffen ist, hat auf eine positive Wende durch die neue Führung gehofft.
Doch stattdessen sank die Pünktlichkeit der Fernzüge im Oktober auf einen Tiefststand: Lediglich 51,5 Prozent der Züge erreichten ihre Ziele mit weniger als sechs Minuten Verspätung. Evelyn Palla, die neue Vorstandsvorsitzende, sorgte für weitere Enttäuschung, indem sie die ohnehin ehrgeizigen Verspätungsziele des Unternehmens nach unten korrigierte. Im Gegensatz zu ihrem Vorgänger Richard Lutz, der für das laufende Jahr noch eine Pünktlichkeitsquote zwischen 65 und 70 Prozent prognostizierte, peilt Palla nun weniger als 60 Prozent an.
Die Frage bleibt unbeantwortet, welche konkreten Maßnahmen die Deutsche Bahn unter Pallas Führung ergreifen wird, um die dringend erforderliche Wende zu schaffen. Der Vorsitzwechsel allein scheint bislang jedenfalls nicht den erhofften Umbruch gebracht zu haben.

