Ford baut Brücken zum Sozialpartner: Verhandlungen in Köln vorangetrieben
Der Autobauer Ford und die IG Metall in Köln-Leverkusen haben sich auf wichtige Eckpunkte für weitere Verhandlungen geeinigt, wodurch mögliche Streiks vorerst abgewendet werden konnten. Allerdings bedarf es noch der Zustimmung aus der Ford-Zentrale in den USA, erklärte Benjamin Gruschka, der Gesamtbetriebsratsvorsitzende der Ford Werke. Konkrete Details zu den Vereinbarungen wurden von der Gewerkschaft noch nicht bekannt gegeben.
Anlass der Gespräche war ein jüngst durchgeführter eintägiger Streik, der als Reaktion auf ein geplantes Stellenabbauprogramm von Ford inszeniert wurde. Dieser Streik brachte die Produktion in Köln nahezu vollständig zum Stillstand und unterstrich nachdrücklich die Geschlossenheit der Belegschaft hinter ihrer Verhandlungskommission.
Ford plant, bei den derzeit rund 11.500 Beschäftigten bis zum Jahr 2027 etwa 2.900 Arbeitsplätze zu streichen. Die IG Metall fordert eine Kurskorrektur und zieht hohe Abfindungen für freiwillige Kündigungen oder ausgelagerte Stellen in Betracht. Die deutschen Werke gelten als kostspieliger Problembereich für den US-amerikanischen Mutterkonzern, zumal die in Köln gefertigten Elektrofahrzeuge hinter den Verkaufserwartungen zurückbleiben.
In einer Mitteilung hob das Unternehmen die bisher erzielten "deutlichen Fortschritte" in den Tarifverhandlungen hervor. Eine erste Rahmenvereinbarung zwischen Management, Gewerkschaften und Betriebsräten steht und wartet auf die Bestätigung durch den globalen Ford Motor Company-Konzern. IG Metall-Vertreter Frank Koch bemerkte, dass weitere Streiks derzeit unwahrscheinlich seien. Sollte jedoch die US-Geschäftsführung den Ergebnissen der Verhandlungen nicht zustimmen, sei die IG Metall bereit, den Druck zu erhöhen und die Streikmaßnahmen zu intensivieren.