Fokus auf gesunde Kost: Bundesernährungsminister betont Bedeutung von Ernährung in Bildungseinrichtungen
Ein gesundes Essen in Schulen und Kindertagesstätten steht im Zentrum von Bundesernährungsminister Cem Özdemirs Plädoyer für eine bessere Lebensqualität und Chancengleichheit der jüngsten Generationen in Deutschland. In einer Bundestagsdebatte betonte der Grünen-Politiker die essentielle Rolle der Ernährung für die Zukunftschancen von Kindern und Jugendlichen. In diesem Zusammenhang erläuterte Özdemir das Potenzial der Gemeinschaftsverpflegung, die täglich etwa 17 Millionen Menschen, darunter über sechs Millionen Kinder und Jugendliche, erreicht und als bedeutsame Weichenstellung für die Gesundheit und Entwicklung der Heranwachsenden dienen könne.
Der Bundesminister hob hervor, dass der gesellschaftliche Wandel in Bezug auf die Ernährung nicht durch Reglementierungen von Amts wegen erfolgt sei, sondern durch das gestiegene Bewusstsein der Menschen für Gesundheit, Umweltschutz und das Tierwohl. Der Trend zu einer bewussteren Ernährung, die beispielsweise weniger, aber gezielt ausgewähltes Fleisch umfasst, spiegele die Wünsche der Bürgerinnen und Bürger wider. Özdemir stellte sich gegen Polarisierungen im Diskurs um Ernährungstrends und sprach sich gegen einen "Kulturkampf ums Essen" aus, der in seinen Augen niemandem Vorteile bringe.
Die von der Bundesregierung verabschiedete Ernährungsstrategie setzt unter anderem auf eine Verringerung des Anteils von Zucker, Fett und Salz im Essen, insbesondere mit dem Blick auf Kinder, sowie eine Förderung pflanzenbasierter Kost und einen verantwortungsbewussten Umgang mit Lebensmitteln, um Lebensmittelabfälle zu reduzieren. Zudem soll die an Kinder gerichtete Werbung für weniger gesunde Lebensmittel eingeschränkt werden, ein Vorhaben, das jedoch aktuell innerhalb der Koalitionsregierung noch auf Umsetzung wartet.
Kritische Töne kamen von der Verbraucherorganisation Foodwatch, die den Strategieplan als zu wenig konkret und arm an effektiven Maßnahmen zur Erreichung der gesetzten Ziele bewertet. Foodwatch vermisst in den vorgelegten Plänen der Regierung vor allem konkrete Handlungsanweisungen und Mechanismen, die eine Umsetzung der angestrebten Ernährungswende sicherstellen könnten. (eulerpool-AFX)