Ex-Serienstraftäter «Mehmet» fühlt sich gebrandmarkt

München (dpa) - Eigentlich möchte Muhlis A. nur Freunde in München besuchen. Doch das ist schwierig mit einer Ausweisung und einem Haftbefehl. Der als «Mehmet» bekanntgewordene Mann argumentiert, seine Zeiten als jugendlicher Serienstraftäter seien längst vorbei. Das sieht das bayerische Innenministerium anders.

Muhlis A. fühlt sich wegen seiner kriminellen Vergangenheit zu Unrecht gebrandmarkt. «Man kann doch keinem 28-jährigen Mann heute noch Sachen vorwerfen, die er mit 14 Jahren getan hat», sagte Muhlis A. der «Süddeutschen Zeitung» (Mittwoch). In den vergangenen Jahren sei er nicht mehr straffällig geworden.

Innenminister Joachim Herrmann (CSU) wies die Kritik zurück: «Mehmet ist ein verurteilter Straftäter, der sich - anstatt seine Strafe anzutreten - in die Türkei abgesetzt hat. Gegen Mehmet habe ich also kein "Vorurteil", sondern es liegt ein rechtskräftiges Urteil vor», sagte Herrmann in München der Nachrichtenagentur dpa. «Jeden deutschen Straftäter, der sich ins Ausland absetzt, würde das gleiche Schicksal ereilen: Dass ihn seine gerechte Strafe erwartet, wenn er ins Land zurückkehrt», erläuterte der Minister.

2005 war der damals knapp 21-Jährige Muhlis A. wegen gewalttätiger Angriffe auf seine Eltern und Todesdrohungen zu 18 Monaten Haft verurteilt worden. Er trat die Strafe aber nicht an sondern setzte sich stattdessen in die Türkei ab. Daraufhin wurde er aus Deutschland ausgewiesen. Zudem erging ein Haftbefehl.

Anfang der Woche hatte der 28-Jährige erklärt, er wolle seine Wiedereinreise als Tourist beantragen. Zudem hofft er auf die Aufhebung des Haftbefehls über den Gnadenweg. Herrmann hatte eine Läuterung «Mehmets» angezweifelt. «Muhlis A. alias "Mehmet" wollen wir hier nicht», hatte er am Montag erklärt. Hoffnung auf eine Besserung habe er zunichtegemacht, als er 2005 seine Eltern mehrfach geprügelt, beraubt und mit dem Tode bedroht habe.

Die Münchner Grünen riefen zur Mäßigung auf und warnten vor einer «Hexenjagd auf eine Einzelperson». Über sein Gesuch, wieder nach Deutschland einreisen zu wollen, entschieden die Behörden und nicht die CSU. «Schon gar nicht hat ein einzelner CSU-Politiker andere Menschen öffentlich zu unerwünschten Personen zu erklären», sagte der Grünenvorsitzende Sebastian Weisenburger am Mittwoch.

Muhlis A. hatte Ende der 1990er Jahre für Aufsehen gesorgt. Vor seiner Strafmündigkeit mit 14 Jahren hatte er schon mehr als 60 Straftaten verübt.

Kriminalität / Ausländer
19.09.2012 · 17:28 Uhr
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