Ex-Arbeitsminister Blüm kommentiert Rentenpläne
Berlin (dts) - Der ehemalige Bundesarbeitsminister Norbert Blüm (CDU) kritisiert die aktuellen Rentenpläne der Großen Koalition scharf. In einem Beitrag für "Bild am Sonntag" schrieb Blüm, der von 1982 bis 1998 als Minister für die Rente zuständig war: "Die Altersgrenze 63 für Rente ohne Abschlag ist eine peinliche Verlegenheitslösung. 45 Versicherungsjahre wird in der Regel kein Arbeitnehmer in prekären Arbeitsverhältnissen mit Erwerbsunterbrechungen erreichen. Das sind aber die Kandidaten der neuen Rentnerarmut."
Positiver bewertet Blüm die Mütterrente, die er prinzipiell für "gerecht" hält: "Denn Erziehungsarbeit ist für die Rentenversicherung so wichtig wie Erwerbsarbeit. Ohne Kinder heute gibt es morgen keine Beitragszahler." Allerdings: "Wenn die Mütterrente aus der Rentenversicherung gezahlt wird, ist das ungerecht. Nicht alle Kinder von Rentnerinnen werden Beitragszahler. Manche sind Beamte, andere sind Selbstständige." Blüm rechnet in dem Beitrag grundsätzlich mit der Rentenpolitik seit 1998 ab: "Rente ist kein staatliches Almosen, und die Rentner sind keine Bittsteller. Die beitragsbezogene Rente ist ein Element der Selbstachtung der Arbeitnehmer. Sie ist Alterslohn für Lebensleistung." Doch mit der Riester-Rente sei "die gesetzliche Rente fast auf Sozialhilfeniveau gebracht worden". Viele Rentner würden in Zukunft weniger Geld aus der Rentenversicherung erhalten als andere aus der Sozialhilfe. Diese Fehlentwicklung hält Blüm nicht für korrigierbar durch die aktuellen Reformen: "Wenn ein Hemd am Kragenknopf falsch eingeknöpft wird, lässt sich das am siebten Knopf nicht reparieren. Das gilt auch für die Rentenreform von Andrea Nahles."
Positiver bewertet Blüm die Mütterrente, die er prinzipiell für "gerecht" hält: "Denn Erziehungsarbeit ist für die Rentenversicherung so wichtig wie Erwerbsarbeit. Ohne Kinder heute gibt es morgen keine Beitragszahler." Allerdings: "Wenn die Mütterrente aus der Rentenversicherung gezahlt wird, ist das ungerecht. Nicht alle Kinder von Rentnerinnen werden Beitragszahler. Manche sind Beamte, andere sind Selbstständige." Blüm rechnet in dem Beitrag grundsätzlich mit der Rentenpolitik seit 1998 ab: "Rente ist kein staatliches Almosen, und die Rentner sind keine Bittsteller. Die beitragsbezogene Rente ist ein Element der Selbstachtung der Arbeitnehmer. Sie ist Alterslohn für Lebensleistung." Doch mit der Riester-Rente sei "die gesetzliche Rente fast auf Sozialhilfeniveau gebracht worden". Viele Rentner würden in Zukunft weniger Geld aus der Rentenversicherung erhalten als andere aus der Sozialhilfe. Diese Fehlentwicklung hält Blüm nicht für korrigierbar durch die aktuellen Reformen: "Wenn ein Hemd am Kragenknopf falsch eingeknöpft wird, lässt sich das am siebten Knopf nicht reparieren. Das gilt auch für die Rentenreform von Andrea Nahles."