Europäische Kommission nimmt Meta wegen WhatsApp-Beschränkungen ins Visier
Der Facebook-Konzern Meta steht erneut im Fokus der Europäischen Kommission. Diese hat ein Verfahren eingeleitet, um zu prüfen, ob Meta gegen europäisches Wettbewerbsrecht verstößt. Hintergrund ist der Verdacht, dass der Zugang von Anbietern Künstlicher Intelligenz (KI) zum Messaging-Dienst WhatsApp unrechtmäßig eingeschränkt wird. Meta hatte im Oktober angekündigt, den KI-Anbietern zu untersagen, WhatsApp primär für KI-Dienste zu nutzen. Allerdings bleibt die Nutzung gestattet, wenn diese als Support-Funktion dienen. Die Kommission hegt Bedenken, dass solche Restriktionen potenziell den Marktzugang von KI-Anbietern innerhalb Europas behindern könnten.
Ein Eingriff durch die EU könnte Folgen für Meta nach sich ziehen, jedoch bleibt das Ergebnis der Untersuchung offen. Die verantwortliche EU-Kommissarin, Teresa Ribera, äußerte die Wichtigkeit, dass europäische Bürger und Unternehmen von technologischen Innovationen profitieren sollten. Meta bestreitet die Vorwürfe und bezeichnet diese als unbegründet.
Ein bemerkenswerter Nebenaspekt ist die zunächst unbetroffene Kursentwicklung der Meta-Aktie, die trotz der Ermittlungen im US-Handel zuletzt zulegen konnte. Bereits zuvor waren dem Konzern Sanktionen wegen anderer Verstöße, wie mangelnder Datentransparenz, angedroht worden. Zudem steht Meta unter Verdacht, Minderjährigenschutzregeln nicht ausreichend umzusetzen.
Der Meta-Chef, Mark Zuckerberg, äußerte Kritik an den EU-Digitalgesetzen und bezeichnete diese als "institutionalisierte Zensur", was wiederum auf gemischte Reaktionen auf beiden Seiten des Atlantiks stößt. Unabhängig davon, ob das Verfahren zu einer Bestrafung führen wird, steht fest, dass Meta weiterhin unter verstärkter Beobachtung der europäischen Behörden bleibt. Auch in den USA stehen Vorwürfe des Wettbewerbsverstoßes im Raum, wobei letzte Versuche, das Netzwerk von Tochterunternehmen wie Instagram und WhatsApp zu trennen, gescheitert sind.

