Europas Börsen in der Zwickmühle: Finanzsektor unter Druck, Trump beschwichtigt
Die europäischen Aktienmärkte haben am Freitag einen stürmischen Tag hinter sich gebracht. Nach einem verlustreichen Start konnten sich die Kurse bis zum Handelsschluss etwas stabilisieren. Einerseits sorgte die angespannte Lage im Finanzsektor für Unruhe, andererseits brachten Äußerungen von US-Präsident Donald Trump im andauernden Handelsstreit mit China eine gewisse Entlastung.
Trotz der Erholung schloss der EuroStoxx 50, der bedeutendste Aktienindex der Eurozone, mit einem Minus von 0,79 Prozent bei 5.607,39 Punkten. Betrachtet man die gesamte Woche, ergibt sich dennoch ein erfreulicher Anstieg von 1,4 Prozent. Auch außerhalb des Euroraums zeigten sich Verluste: Der Schweizer SMI fiel um 0,45 Prozent auf 12.644,49 Punkte, während der britische FTSE 100 um 0,86 Prozent auf 9.354,57 Punkte nachgab.
Trump versicherte in einem Interview mit dem US-Sender Fox News, dass der angedrohte Zoll auf chinesische Importe "nicht tragfähig" sei, doch könne seine Strategie dennoch fruchten. Diese Aussagen wurden von dem Sender im Voraus publiziert und sorgten für verhaltene Optimismen bei den Anlegern.
Die Stimmung im Finanzsektor litt unter schwierigen Nachrichten von US-Regionalbanken, die bezogen auf Kreditbetrug im Kontext notleidender Immobilienfonds alarmierten. Diese Meldungen ließen bei Investoren die Sorge aufkommen, dass kleinere US-Banken möglicherweise mit zu lockeren Kreditstandards agierten. Auch Europas Finanzindustrie blieb nicht unberührt, wenngleich Experten vor übertriebenen Pauschalurteilen warnten. Einige Banken konnten jedoch mit erfreulich reduzierten Kreditrückstellungen und starken Geschäftszahlen zur Beruhigung beitragen. Nichtsdestotrotz zählten Finanzinstitute zu den großen Verlierern des Tages.

