Europas Asylsystem verzeichnet einen Anstieg: Über eine Million Anträge im Jahr
Die Europäische Asylagentur mit Sitz in Malta vermeldet für das vergangene Jahr einen bedeutsamen Anstieg der Asylanträge über die Marke von einer Million – ein signifikanter Zuwachs von 18 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Laut dem kürzlich veröffentlichten Jahresbericht wurden exakt 1,14 Millionen Anträge in den 27 Mitgliedsstaaten der EU sowie in Norwegen und der Schweiz registriert, was die anhaltend hohe Migrationstendenz gegenüber dem Vorjahr, als die Zahl knapp unter einer Million lag, fortsetzt. Die Mehrheit der Anträge wurde von Personen aus Syrien gestellt, das weiterhin von einem heftigen Bürgerkrieg erschüttert wird, dicht gefolgt von Personen aus Afghanistan. Zudem suchten gegen Ende des Jahres, insbesondere nach dem Ausbruch des neuen Konflikts im Gazastreifen im Oktober, vermehrt auch Palästinenser Asyl in Europa. Als bevorzugtes Zielland für Asylbewerber erwies sich erneut Deutschland, das im Berichtsjahr 334.000 neue Anträge verbuchte. Diese Zahlen unterscheiden sich von den Flüchtlingsströmen in den Jahren 2015 und 2016, als jeweils 1,4 Millionen und 1,3 Millionen Anträge eingingen. Dazu kommt, dass mehr als 4,4 Millionen Menschen aus der Ukraine nach dem russischen Angriffskrieg Zuflucht in der EU gesucht und temporären Schutz erhalten haben, was zusätzlich zu den registrierten Asylanträgen zu berücksichtigen ist. (eulerpool-AFX)