Europäische Union plant umfassenden Ausbau des Online-Verbraucherschutzes
Die Europäische Kommission hat ehrgeizige Pläne angekündigt, den Verbraucherschutz in der digitalen Landschaft Europas erheblich zu verstärken. Im Mittelpunkt dieser Initiative steht die Einführung strengerer Regelungen, um Internetmanipulationen einzudämmen und die Durchsetzung von Produktsicherheitsnormen zu verschärfen, wie aus einem aktuellen Strategiepapier hervorgeht.
Ein wesentlicher Bestandteil dieser Reform ist das angestrebte Gesetz für digitale Fairness, das bis 2026 vorgeschlagen werden soll. Dieses Gesetz zielt darauf ab, Verbraucher vor sogenannten 'Dark Patterns' zu schützen – raffinierten Taktiken, die Online-Nutzer dazu verleiten, unfreiwillige Käufe zu tätigen oder Abonnements abzuschließen. Darüber hinaus soll das Gesetz Elemente im Web-Design, die Suchttendenzen fördern, und unfaire personalisierte Werbung einschränken.
Ein weiterer Schwerpunkt liegt auf dem Schutz minderjähriger Internetnutzer. Diese sollen besser vor schädlichen Online-Praktiken und -Funktionen geschützt werden, wie z.B. Cybermobbing, nicht jugendfreien Inhalten und manipulativen Algorithmen, die speziell auf ihre Schwächen abzielen. Obwohl die genaue Umsetzung dieser Maßnahmen noch unklar ist, plant die Kommission eine Untersuchung zu den Auswirkungen sozialer Medien auf das Wohlbefinden von Jugendlichen in der EU. Weiterhin ist die Einrichtung eines Expertengremiums zu den Themen Kinder und soziale Medien vorgesehen.
Zusätzlich plant die Kommission, die Marktüberwachung zu reformieren, um gegen unsichere Produkte, insbesondere aus Drittstaaten, vorzugehen. Der Anstieg des Online-Handels habe zu einer Zunahme von Produkten geführt, die den EU-Standards nicht entsprechen. 'Es ist essenziell sicherzustellen, dass das Verbraucherrecht für die neuen Herausforderungen gerüstet ist', betonte Henna Virkkunen, Vizepräsidentin der Europäischen Kommission, die für diese Initiative verantwortlich ist.

