Europäische Börsen zeigen sich stabil trotz globaler Herausforderungen
Nach den deutlichen Kursgewinnen am Vortag zeigten sich die europäischen Börsen am Freitag nur wenig bewegt. Insider berichteten von einem ausgeglichenen Handelsgeschehen, nachdem eine ereignisreiche Woche die Marktteilnehmer zu einer abwartenden Haltung veranlasste, wie Börsenanalyst Andreas Lipkow feststellte.
Der EuroStoxx 50, das Leitbarometer der Eurozone, konnte den Handel mit einem Plus von 0,29 Prozent bei 5.347,74 Punkten beenden, was auf Wochensicht einen bemerkenswerten Anstieg von 3,5 Prozent bedeutet. Die Erholung des Index folgt auf Verluste der Vorwoche, die durch unerwartet schwache US-Arbeitsmarktdaten ausgelöst wurden. Hoffnung auf Zinssenkungen in den USA und ein bevorstehendes Treffen zwischen Wladimir Putin und Donald Trump zur Förderung des Friedens in der Ukraine brachten Unterstützung, auch wenn die unberechenbare Zollpolitik der USA weiter für Unsicherheit sorgt.
Gegen den Trend gab der britische FTSE 100 am Freitag um 0,06 Prozent auf 9.095,73 Punkte nach, während der Schweizer SMI 0,15 Prozent fester bei 11.866,85 Punkten schloss. Die Standfestigkeit des Schweizer Marktes wird auf solide Unternehmenszahlen zurückgeführt, trotz der Herausforderungen durch gestiegene US-Zölle. Eine aktuelle Analyse von Raiffeisen Schweiz betont, dass viele Schweizer Unternehmen aufgrund ihrer internationalen Ausrichtung und Produktion in den USA als widerstandsfähig gelten.
Versicherungsaktien wurden in Europa vor dem Wochenende abgestoßen, nachdem spezifische Unternehmensergebnisse Enttäuschung hervorgerufen hatten. Munich Re musste einen signifikanten Rückgang hinnehmen und fiel um 7,2 Prozent, während die negative Stimmung auch auf Swiss Re abfärbte, die 3,2 Prozent schwächer schlossen.
Im Gegensatz dazu erlebte der Bankensektor positive Entwicklungen. BBVA konnte mit einem deutlichen Kursplus von 2,9 Prozent die Spitze im EuroStoxx erklimmen, beflügelt durch angehobene Kursziele von der Deutschen Bank und der kanadischen RBC.
Der Pharmasektor in Zürich zeigte gemischte Reaktionen: Novartis verzeichnete ein Plus von 1,1 Prozent, nachdem Morgan Stanley die Bewertung auf 'Equalweight' hochstufte, was eine ermutigende Wachstumsqualität signalisiert. Im Kontrast dazu senkte eine US-Bank die Einschätzung für Roche, was einen Kursverlust von 1,1 Prozent zur Folge hatte.

