Europäische Aktienmärkte: Glanz der Tech-Giganten trübt sich ein, Autowerte erstrahlen
Zwischen leichten Wachstumsdellen und zarten Kursgewinnen fanden sich die europäischen Aktienmärkte am Freitag überwiegend im roten Bereich wieder. Der EuroStoxx 50 verzeichnete einen Rückgang von 0,80 Prozent und schloss bei 5.566,53 Punkten. Diese Entwicklung führte zu einem Wochenverlust von etwa 1,7 Prozent für den Hauptindex der Eurozone. Jenseits dieser Grenze stagnierte der Schweizer SMI mit einem Punktestand von 12.298,35. Der britische FTSE 100 musste ein Minus von 0,55 Prozent verbuchen und endete bei 9.682,57 Punkten.
Die jüngsten Turbulenzen lockten Gewinnmitnahmen nach einem bemerkenswerten Kursanstieg, der stark durch US-Technologiewerte getrieben worden war. Die Diskussionen um eine mögliche Blase im Künstlichen-Intelligenz-Bereich hielten die Anleger in Atem, wie Jürgen Molnar von RoboMarkets anmerkte.
Erfreulicher gestaltete sich der Handel für Autowerte, die sich als positive Ausnahmeerscheinung präsentierten. Nach erheblichen Kursverlusten in den letzten Monaten zeigte sich die Branche widerstandsfähig. Im Streit um Halbleiter von Nexperia zeichnete sich eine Entspannung ab, nachdem China Exportbeschränkungen aufgehoben hatte, berichtete Philipp von Hirschheydt von Aumovio.
Weniger erfreulich zeigte sich die Situation bei Technologietiteln und im Reise- sowie Freizeitsektor. Die Tech-Branche geriet unter Druck angesichts wachsender Skepsis über die Nachhaltigkeit der Künstlichen-Intelligenz-Investitionen. Die anhaltenden Zweifel an der Rentabilität dieser Investitionen spiegelten sich in der Marktreaktion wider, erläuterte André Sadowsky von der Commerzbank.
Im Reisebereich enttäuschte die International Airlines Group die Anleger mit ihrer Quartalsbilanz, was zu einem Kurseinbruch von 10,6 Prozent führte. Auch Air France-KLM konnte mit ihren aktuellen Zahlen nicht überzeugen. Laut Bernstein Research blieben IAGs Ergebnisse unter den Erwartungen, wobei der Analyst Aarin Chiekrie die hohen Marktansprüche als Grund für den Absturz anführte.
Einen Kontrast dazu bildeten Amadeus IT, deren Aktien nach zufriedenstellenden Quartalszahlen um 1,6 Prozent zulegten. Jefferies hob das solide Zahlenwerk der Buchungssoftware-Firma positiv hervor. Derweil erlebte Rightmove einen empfindlichen Rückschlag von 12,5 Prozent, nachdem der Online-Portalbetreiber einen düsteren Ausblick für das kommende Jahr gegeben hatte.

