EU-Kommission nimmt Landwirten den Bürokratiepuls
In einem bemerkenswerten Schritt zur Bürokratieentlastung hat die Europäische Kommission eine weitreichende Online-Umfrage eingeleitet, um den Puls der Landwirte zu fühlen. Mit dieser Initiative strebt Brüssel eine gründlichere Einsicht in die administrativen Belastungen unserer Agrarproduzenten an. Ziel ist es, konkrete Ansatzpunkte zu identifizieren, durch welche regulatorische Hürden auf dem Feld der Landwirtschaft abgebaut werden können. Ein erster Überblick über die kritischen Druckpunkte, die Bäuerinnen und Bauern in ihrer täglichen Arbeit begegnen, wird bereits im April erwartet, gewissermaßen als Frühlingserwachen der Agrarpolitik.
Doch die Kommission will nicht nur in digitaler Form den Austausch mit den Ackerbau- und Zuchtbetrieben suchen. Es ist auch angedacht, über direkte Gespräche mit Agrarverbänden die landwirtschaftlichen Herausforderungen in Gänze zu erfassen. Die EU-Behörden setzen somit auf einen Mix aus qualitativer Analyse und quantitativem Feedback – ein virtueller Rundgang durch Europas Bauernhöfe.
Dieses Vorhaben ist keine Ad-hoc-Entscheidung. Bereits im Februar hatte die Kommission die Initiative angekündigt, nun wird sie in die Tat umgesetzt. Der Sommer soll schließlich eine umfassende Landkarte der Bürokratielandschaft liefern, die dann im Herbst noch detailreicher ausgearbeitet wird. Für die Landwirte bedeutet dies einen Hoffnungsschimmer am Ende des bürokratischen Tunnels, denn bis Mitte März sind auch konkrete Maßnahmen zur Verbesserung ihrer Situation angekündigt.
Diese jüngsten Bemühungen reihen sich ein in eine Serie von Handlungen, die auf die Stimme der Landwirtschaft reagieren. Nach anhaltenden, teils vehementen Protesten, die in einigen EU-Ländern auch gewaltsame Formen annahmen, reagierte die Kommission bereits mit ersten Erleichterungen. So wurde den Mitgliedstaaten die Chance gegeben, Umweltauflagen zu lockern, um dadurch den Druck auf die landwirtschaftlichen Betriebe zu mildern. Es ist die Balance aus ökologischen Verantwortungsbewusstsein und ökonomischer Lebensfähigkeit, die hier angestrebt wird. (eulerpool-AFX)