EU-Kommission genehmigt Milliardenförderung für Polens Atomkraftwerksbau
Polen erhält grünes Licht: Die EU-Kommission hat umfassende staatliche Beihilfen für den Bau eines wegweisenden Atomkraftwerks in Polen bewilligt. Dies verkündete eine Sprecherin in Brüssel. Der polnische Premierminister Donald Tusk zeigte sich auf der Social-Media-Plattform X begeistert und kündigte an, dass die ersten Gelder bereits im laufenden Monat ausbezahlt würden.
Das ambitionierte Projekt, das Atomkraftwerk Lubiatowo-Kopalino in der pommerschen Region nahe der Ostsee, wird mit drei Reaktoren und einer Gesamtleistung von 3.750 Megawatt ausgestattet sein. Etwa 300 Kilometer östlich von Greifswald gelegen, belaufen sich die gesamten Investitionskosten auf rund 42 Milliarden Euro.
Das polnische Energieministerium plant, den staatlichen Atombetreiber PEJ erheblich zu unterstützen. Etwa 30 Prozent der Baukosten sollen durch Staatsförderung gedeckt werden. Darüber hinaus übernimmt der Staat Bürgschaften für benötigte Kredite und setzt auf sogenannte Differenzverträge: Sie versprechen staatliche Unterstützung bei fallenden Marktpreisen und sichern potenzielle Gewinne bei steigenden Preisen.
Im Gegensatz zu Deutschland, das seine Kernkraftwerke stillgelegt hat, setzt Polen auf Kernkraft als wesentlichen Baustein zur Ablösung der Kohle als Energieträger. Der US-Konzern Westinghouse hat sich bereits im November 2022 den Auftrag für den Bau des Projekts gesichert. Mit ihrer Aufsicht über staatliche Hilfen stellt die EU-Kommission sicher, dass faire Wettbewerbsbedingungen innerhalb des gemeinsamen Marktes beibehalten werden.

