EU-Kommission erhöht den Druck auf Technologiekonzerne: Kinderschutz im Fokus
Die Europäische Kommission setzt Tech-Giganten wie Apple, Snapchat, Google und Youtube zunehmend unter Druck, da Bedenken über den Schutz von Kindern auf ihren Plattformen laut werden. Die Kommission verlangt detaillierte Informationen über Sicherheitsmaßnahmen, um zu prüfen, ob gesetzliche Vorgaben des Digital Services Act (DSA) eingehalten werden. Dieses Gesetz zielt darauf ab, Plattformen zu verpflichten, illegale Inhalte effektiver zu kontrollieren.
Besonders im Fokus steht die Videoplattform Youtube von Google, bei der vermutet wird, dass Altersbeschränkungen leicht umgangen werden können und die Algorithmen möglicherweise süchtig machend wirken. In einem parallel laufenden Verfahren wird bereits gegen den Facebook-Konzern Meta ermittelt. Snapchat wiederum geriet in die Kritik, da auf der Plattform angeblich Drogen von Minderjährigen erworben werden könnten. Zudem sollen Altersbeschränkungen nicht zuverlässig umgesetzt sein, was Kindern unter 13 Jahren den Zugang ermöglicht. Das Unternehmen betonte jedoch seine Bemühungen, Sicherheit und Datenschutz zu gewährleisten, und versicherte der Kommission, umfassende Risikobewertungen zur Verfügung gestellt zu haben.
Die Untersuchungen beschränken sich nicht nur auf die großen Namen der Tech-Branche. Auch kleinere Plattformen sollen künftig verstärkt kontrolliert werden, um effiziente Sicherheitsstandards zu gewährleisten. In Zusammenarbeit mit den Mitgliedsstaaten wird ein digitaler Altersnachweis getestet, um den Zugriff auf nicht altersgerechte Inhalte im Internet zu blockieren.
Die USA haben in der Vergangenheit das DSA als wettbewerbsfeindlich kritisiert. Doch die europäische Führung sieht die Verantwortung klar bei den Plattformen, die Algorithmen entwickeln und kontrollieren. Eine von EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen angeregte Expertengruppe wird bis Jahresende weitere Empfehlungen erarbeiten.

