Erdbeeren im Preis-Check: Warum die heimische Frucht im Regal teurer wird
Die Deutschen müssen mittlerweile für ein Kilogramm heimische Erdbeeren tiefer in die Tasche greifen. Im Vergleich zu 2015 ist der Preis für deutsche Erdbeeren aktuell um rund 70 Prozent gestiegen. Kostete das rote Früchtchen damals noch 3,94 Euro pro Kilo, liegt der Preis mittlerweile bei 6,65 Euro. Expertin Eva Würtenberger prognostiziert zudem auch für 2025 höhere Preise.
Ein wesentlicher Faktor für die Preissteigerung sind die Lohnkosten, die bis zu 60 Prozent der Produktionskosten ausmachen. Steigende Mindestlöhne, die von einst 8,50 Euro auf mittlerweile 12,82 Euro kletterten, setzen den Landwirten zu. Diese Entwicklung führt dazu, dass viele Betriebe die Erdbeerproduktion aufgeben oder die Anbauflächen verkleinern. So ging die Zahl der Erdbeerbetriebe seit 2015 um 24,1 Prozent zurück.
Auch der Klimawandel trägt seinen Teil dazu bei. Starkregenereignisse und Hagel setzen den Erdbeerfeldern zu. Das zwingt viele Anbauer, auf wettergeschützten Anbau mittels Folientunneln umzusteigen, was allerdings kostenintensiv ist. Dominic Ell, ein Erdbeeranbauer aus Oberkirch, steckt daher verstärkt in Folientunnel-Innovationen.
Doch auch der Selbstversorgungsgrad in deutschen Supermärkten hat sich wegen der Importe aus Spanien und Griechenland auf 50 Prozent reduziert. Ein hoffnungsvolles Zukunftsbild malt sich im Potenzial der Ernteroboter. Obwohl diese in den Niederlanden noch im Teststadium sind, könnten sie zukünftig die hohen Personalkosten senken. Doch vor der flächendeckenden Einführung steht noch die technische Herausforderung, die Beeren optimal zu ernten.
Für die Verbraucher gibt Agrarwissenschaftler Tobias Gabler zu denken: Eine Schale mit 500 Gramm könnte bald die 'magische Grenze' von fünf Euro überschreiten. Abhilfe könnten hier kleinere Verkaufseinheiten schaffen.