Entwarnung in der Demokratischen Republik Kongo: Malaria als Hauptverdächtige der 'Krankheit X'
Nachdem die mysteriöse 'Krankheit X' in der Demokratischen Republik Kongo für weltweites Aufsehen gesorgt hatte, scheint sich nun eine Entwarnung abzuzeichnen. In einem Großteil der getesteten medizinischen Proben hat die Weltgesundheitsorganisation (WHO) Malaria als Verursacher identifiziert. Insgesamt wurde in 10 von 12 Proben das Malaria-Parasit nachgewiesen. Die befürchtete schnelle Ausbreitung der Fälle bleibt bislang aus, was Spekulationen über eine völlig neue Krankheitsbedrohung vorerst dämpft.
Die betroffene Region Panzi, gelegen in Kwango, erlebt derzeit Regenzeit, eine Periode, in der erfahrungsgemäß Atemwegserkrankungen, Grippe und Malaria-Infektionen häufiger auftreten. Obwohl die Proben weiterhin im Hinblick auf andere mögliche Erreger untersucht werden, wurden bereits erste Untersuchungsresultate von WHO-Spezialist Abdi Rahman Mahamad in Genf mitgeteilt. Mit weiteren Ergebnissen rechnet man in den kommenden Tagen.
In Panzi gibt die jüngste Häufung von mehr als 400 Krankheits- und 31 Todesfällen dennoch Grund zur Sorge. Vor allem Kinder unter fünf Jahren sind betroffen, deren Unterernährungszustand sie für Infektionen besonders anfällig macht. Die Regierung und lokale Behörden zeigen sich alarmiert, denn die abgelegene Lage der Region erschwert jegliche logistische Einsätze, wie WHO-Nothilfedirektor Mike Ryan erklärt. Eine Luftbrücke in Zusammenarbeit mit den USA wird genutzt, um Proben zur Analyse zu transportieren, denn aufgrund unzureichender Infrastruktur ist die Region von der Hauptstadt Kinshasa aus schwer zu erreichen.

