Eni im Spannungsfeld von Gaspreisrückgang und Aktienrückkauf
In einem unbeständigen Energiemarkt steht der italienische Öl- und Gaskonzern Eni vor neuen Herausforderungen: Trotz eines spürbaren Rückgangs der Gaspreise, der den Quartalsgewinn des Unternehmens im Vergleich zum Vorjahr um fast die Hälfte auf 1,2 Milliarden Euro schmelzen ließ, offenbart Eni eine erfrischende Zuversicht. Der Konzern gab bekannt, das Rückkaufprogramm für eigene Aktien aufzustocken und somit das Vertrauen in die eigene wirtschaftliche Stärke zu demonstrieren. Ursprünglich mit 1,1 Milliarden Euro angesetzt, wächst das Volumen des Aktienrückkaufs nun um eine ambitionierte halbe Milliarde Euro auf stolze 1,6 Milliarden Euro an.
Trotz der Tatsache, dass die Gaspreise – durch den russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine angestoßen – bereits seit rund zwei Jahren einer Berg- und Talfahrt unterliegen und kürzlich nur noch knapp über der Hälfte des Vorjahreswertes lagen, blickt Eni-CEO Claudio Descalzi optimistisch in die Zukunft. Mit einer Prognose, die von steigendem freien Barmittelzufluss und höherem bereinigtem Gewinn vor Zinsen und Steuern geprägt ist, zeigt das Unternehmen Standfestigkeit. Eni rechnet mit einem Zuwachs des Barmittelzuflusses auf über 14 Milliarden Euro, womit der bisherige Schätzwert von 13,5 Milliarden Euro übertroffen werden soll.
Der Geschäftsführer setzt zudem auf eine positive Entwicklung der Ölpreise und passt seine Prognosen dementsprechend an: Statt der vormals angesetzten 80 Dollar je Barrel, rechnet Descalzi nun mit einem durchschnittlichen Ölpreis von 86 Dollar für die Brent-Sorte.
Das Unternehmen präsentiert sich inmitten des volatilen Marktes als Investitionsobjekt für die Zukunft und stärkt durch den Aktienrückkauf das Vertrauen seiner Aktionäre. Die klare Botschaft: Enis Management verfügt über den Weitsinn und die Anpassungsfähigkeit, die in diesen turbulenten Zeiten von einem Schlüsselakteur in der Energiebranche erwartet werden. (eulerpool-AFX)