Ende einer Ära: VW will nicht mehr in Dresden Autos bauen!

Ein Aus der Fertigung gilt im Rahmen des Konzernumbaus als mehr als wahrscheinlich, ist aber noch nicht beschlossen

Der Autohersteller Volkswagen steht vor einem wahrscheinlichen Ausstieg aus der Fahrzeugfertigung in seinem kleinsten Werk, einer sogenannten "Gläsernen Manufaktur" in Dresden. Obwohl die finale Entscheidung noch nicht gefallen ist, arbeitet der Konzern gerade an einem detaillierten Maßnahmenpaket zur Umsetzung eines Performance-Programms, wie eine VW-Sprecherin mitteilte. Derzeit sind in Dresden rund 300 Mitarbeiter beschäftigt. Dank der standortunabhängigen Vereinbarung zur Beschäftigungssicherung bei VW bis 2029 sollen auch die Arbeitsplätze erhalten bleiben und die Mitarbeiter andere Aufgaben erhalten.

Die "Gläserne Manufaktur" in Dresden, die 1999 vom verstorbenen VW-Patriarchen Ferdinand Piëch ins Leben gerufen wurde, soll auch in Zukunft nicht aufgegeben werden. Laut Konzernkreisen wird an alternativen Nutzungsformen gearbeitet. In Wolfsburg wurde schon länger über ein Einstellen der Produktion am sächsischen Standort nachgedacht. In der derzeit laufenden Runde über einen Umbau der Kernmarke VW spielt die "Gläserne Manufaktur" daher keine Rolle mehr.

Im letzten Jahr wurden in der Manufaktur-Fertigung gerade einmal 6500 Elektrofahrzeuge vom Modell ID.3 produziert - 25 Stück pro Werktag. Bis 2016 wurden hier die Oberklasse-Limousine Phaeton zusammengestellt, seit 2021 ist der vollelektrische ID.3 hier als Ergänzung der Hauptfertigung in Zwickau im Einsatz. Wegen der Kaufzurückhaltung bei Elektroautos wurden dort erst kürzlich die Verträge von 269 befristet Beschäftigten nicht verlängert, während die Zukunft von fast 2000 weiteren Befristeten weiter ungewiss ist.

In einem Interview mit dem Handelsblatt hat VW-Konzernchef Oliver Blume gesagt, dass die finale Belegung jeder Fabrik ein komplexes Zusammenspiel aus "Produktplanung, einer realistischen Vertriebsplanung und den Rahmenbedingungen jedes Standorts" sei. Ob VW noch jedes seiner deutschen Werke benötige, wolle er nicht öffentlich beantworten, sein Fokus liege jedoch auf dem Stammpersonal und bestehenden Standortsicherungen. Die ersten Maßnahmen des Programs müssen bis spätestens zur nächsten Investitionsplanungsrunde des Konzerns im November stehen.

Daher gilt als wahrscheinlich, dass die Mitarbeiter an dem sächsischen Standort andere Aufgaben erhalten und der Standort selbst erhalten bleibt. Die VW-Kräfte in Dresden gelten als hochqualifiziert und engagiert. Zudem ist die Kaufzurückhaltung derzeit so gering, dass die meisten Befristeten befürchten müssen, ihren Arbeitsplatz zu verlieren. Konzernchef Oliver Blume betont trotzdem, dass die Entscheidung, wer welche Aufgaben bei VW übernehmen soll, ein komplexes Zusammenspiel aus vielen Faktoren ist.

Finanzen / Eulerpool Business
[Eulerpool News] · 19.09.2023 · 12:00 Uhr
[1 Kommentar]
 
Breite Forderung nach früherem Mutterschutz bei Fehlgeburten
Berlin - Politikerinnen von Regierungs- und Oppositionsparteien wollen Frauen bei Fehlgeburten […] (00)
Torjäger trifft wieder: NHL-Stürmer Peterka in WM-Form
Ostrava (dpa) - Die Erleichterung bei JJ Peterka ist groß. Endlich hat der Nationalspieler bei […] (01)
Horizon Chase 2 erweitert den Gaming Horizont. Release für Xbox & PlayStation Plattformen erscheint
Epic Games Publishing ist stolz, bekannt zu geben, dass das Arcade-Rennspiel Horizon Chase 2 […] (00)
Vanguard ernennt Ex-BlackRock-Manager zum CEO
In einem bemerkenswerten Schritt in der Führungsebene hat die Vanguard Group Salim Ramji, einen […] (00)
So gelingen Fotos durch die Glasscheibe eines Aquariums
Düsseldorf (dpa/tmn) - Ob zu Hause oder im Zoo: Haben Sie schon einmal versucht, ein schönes […] (00)
Ozzy Osbourne: Er träumt von einer Reunion mit Bill Ward
(BANG) - Ozzy Osbourne erzählte, dass er „die Chance ergreifen" würde, noch einmal mit Bill […] (00)
 
 
Suchbegriff

Diese Woche
Letzte Woche
Vorletzte Woche
Top News