E-Commerce im Wandel: China setzt Akzente im internationalen Wettbewerb
Die diesjährigen Black Friday-Verkaufszahlen zeigen ein gemischtes Bild für chinesische Verkäufer auf internationalen Plattformen wie Temu und Amazon. Angesichts intensiver Konkurrenz und schwindender Margen kämpfen viele von ihnen um Profitabilität. In Guangzhou berichtet ein Textilfabrikant von einem deutlichen Umsatzrückgang von 30 Prozent im Vergleich zum Vorjahr in seinem Temu-Shop.
Ein weiterer Mitarbeiter, zuständig für den Temu-Bereich, hob hervor, dass trotz eines 10-prozentigen Rabatts auf die Ware, das Verkaufsvolumen nur um rund 20 Prozent anstieg. Dies reichte nicht aus, um die Gewinnsituation signifikant zu verbessern.
Seit ihrer Markteinführung in den USA haben Temu und der Fast-Fashion-Riese Shein mit aggressiven Preisstrategien die E-Commerce-Landschaft verändert. Beide Plattformen setzen auf starke Rabatte und kostenlosen Versand, um Käufer zu locken. Dennoch, so erklärte Justin Koh von AlixPartners in Shanghai, erschwert der wachsende Konkurrenzdruck vielen Anbietern das Erzielen von Gewinnmargen, gerade da die Verkaufsperioden dieses Jahr früher starteten.
Aktuell bietet Shein Nachlässe von bis zu 90 Prozent auf über 300.000 Artikel, während Temu mit zeitlich begrenzten Rabattschildern wirbt. Ein besonderes Highlight setzte TikTok Shop mit einem Shopping-Event, das Rapstar Nicki Minaj moderierte. Dies zog 3,6 Millionen Zuschauer an und führte zu 20.000 Bestellungen.
Laut Earnest Analytics überholten chinesische Plattformen ihre amerikanischen Konkurrenten im November in Bezug auf das Verkaufswachstum: TikTok Shop legte um 213 Prozent, Temu um 18 Prozent und Shein um 16 Prozent zu. Dagegen verzeichnete Amazon lediglich ein Plus von 0,5 Prozent, wenn auch von einer weitaus größeren Basis.

