Discord plant Börsengang – Zeichen für Belebung des US-IPO-Marktes
Die Gaming-Chat-Plattform Discord bereitet sich auf einen Börsengang vor und führt erste Gespräche mit Banken, wie mit der Angelegenheit vertraute Personen berichten. Der Schritt deutet auf eine mögliche Wiederbelebung des zuletzt schwächelnden US-IPO-Marktes hin.
Das 2015 gegründete Unternehmen bietet Sprach-, Video- und Textkommunikation für über 200 Millionen monatlich aktive Nutzer weltweit. Ursprünglich unter Gamern und Krypto-Communities populär, hat Discord in den vergangenen Jahren seine Reichweite auf eine breitere Zielgruppe ausgedehnt. Im Gegensatz zu sozialen Netzwerken wie Meta oder Reddit setzt das Unternehmen nicht auf Werbung, sondern auf kostenpflichtige Premium-Funktionen.
Bereits 2021 erwog Discord einen Börsengang, entschied sich jedoch aufgrund unsicherer Marktbedingungen dagegen. Nun könnte sich das Umfeld verbessern: Die Zinssätze sind gesunken, und US-Präsident Donald Trump hat eine wirtschaftsfreundlichere Technologiepolitik angekündigt.
In der letzten Finanzierungsrunde 2021 wurde Discord mit rund 15 Milliarden US-Dollar bewertet. Die aktuellen IPO-Pläne sind jedoch nicht final, wie Insider betonen. „Wir äußern uns nicht zu Spekulationen“, teilte das Unternehmen mit. „Unser Fokus liegt weiterhin auf dem bestmöglichen Nutzererlebnis und einer nachhaltigen Geschäftsentwicklung.“
Mit der geplanten Börsennotierung reiht sich Discord in eine Welle neuer Tech-IPOs ein. Erst kürzlich reichte der KI-Cloud-Anbieter CoreWeave seinen Antrag für eine New York Stock Exchange-Notierung ein, die das Unternehmen mit über 35 Milliarden US-Dollar bewerten könnte – der bislang größte Tech-Börsengang des Jahres. Zudem erwägen hochbewertete Start-ups wie Stripe, Chime und Databricks ebenfalls den Gang an die Börse.
2021 hatte Microsoft vergeblich versucht, Discord für 12 Milliarden US-Dollar zu übernehmen. Nun könnten Investoren an der Börse eine deutlich höhere Bewertung erzielen.

