Digitalfunk-Panne bei der Bundeswehr: Milliardenprojekt droht zu scheitern
Funkgeräte nicht einsatzbereit
Wie der Spiegel berichtet, wurde bereits im Mai ein erster Systemtest auf dem Truppenübungsplatz Munster abgebrochen – die Geräte seien „nicht truppentauglich“. Vor allem die Software gilt als zu kompliziert: Soldaten konnten nur mühsam Funkkreise aufbauen, zudem gab es gravierende Störungen beim Sprechfunk.
Verzögerungen und politische Brisanz
Bis Ende 2027 soll eine gesamte Heeresdivision mit den neuen, abhörsicheren Funkgeräten ausgestattet sein. Doch nun droht das Projekt ins Wanken zu geraten. Hersteller Rohde & Schwarz arbeitet gemeinsam mit der Bundeswehr unter Hochdruck an einem Software-Update. Auch Verteidigungsminister Boris Pistorius wurde inzwischen informiert – obwohl sein Ministerium laut Spiegel schon seit Juni von den Problemen wusste.
Integration stockt
Auch der Einbau in Fahrzeuge bereitet Schwierigkeiten: Von mehr als 200 Fahrzeugtypen funktionieren die Geräte bislang nur in etwa 30, bei vielen anderen läuft die Integration schleppend oder hat noch gar nicht begonnen.
Oppositionspolitiker fordern nun Aufklärung im Bundestag. CDU-Verteidigungsexperte Thomas Röwekamp bezeichnete das Projekt als „essenziell für die Sicherheit der Soldaten“ und verlangte von Pistorius „volle Transparenz und schnelle Lösungen“.


