Dienstleistungsexporte des Vereinigten Königreichs überflügeln Waren

Die neusten Zahlen aus Großbritannien deuten auf eine signifikante Verlagerung innerhalb der Wirtschaftsstruktur des Landes hin. Während der Dienstleistungssektor im Export ein rasantes Wachstum von 63 Prozent in den letzten 14 Jahren verzeichnete, konnten die Warenexporte nur eine magere Steigerung von sieben Prozent vorweisen. Experten sehen in dieser Entwicklung eine Bestätigung für den langanhaltenden Trend des Übergangs von einer Waren- zu einer Service-geleiteten Wirtschaft, eine Entwicklung, die durch den Brexit noch zusätzlich beschleunigt worden sein könnte.

Laut dem Centre for European Reform setzt das Vereinigte Königreich zunehmend auf Dienstleistungen, eine Reaktion auf die verstärkte Konkurrenz aus der EU und anderen Fertigungszentren. Der Brexit scheint diese Umorientierung zu katalysieren. Auch wenn Dienstleistungsexporte nach dem Einbruch der Pandemie rasch erholten, liegen die Volumina der Warenexporte mit Stand 2023 sogar unter den Niveaus von 2010.

Diese Daten des Office for National Statistics bestätigen die Stärke Großbritanniens im Bereich der Dienstleistungen und offenbaren eine Schwäche im Warenhandel, die durch den Brexit möglicherweise noch verschärft wurde. Trotz einer Abnahme des Handels mit der EU verbleibt sie dennoch der größte und wichtigste Handelspartner des Landes.

Zwischen 2010 und 2018 stiegen zwar die Warenexporte in Nicht-EU-Länder schneller an als jene in die EU, jedoch blieb die Entwicklung volatil. Der endgültige EU-Marktaustritt Anfang 2021 erfolgte kurz nach Beginn der Pandemie, was zu Handelsstörungen führte. Die Resolution Foundation hebt hervor, dass Großbritannien seit einiger Zeit eine weniger offene Wirtschaft darstellt, was es dem Land erschwert, am weltweiten post-pandemischen Warenboom teilzuhaben – eine Entwicklung, die laut Experten womöglich dem Brexit geschuldet ist.

Im Gegensatz zum Warenhandel übertrafen die Dienstleistungsexporte bereits Ende 2021 ihr vorpandemisches Niveau und verzeichneten in den Folgejahren weiteres Wachstum. Vor der Pandemie wiesen Dienstleistungsexporte in die EU sowie in Nicht-EU-Länder ein ähnliches Wachstum auf. Ob der festgestellte Rückgang bei den Dienstleistungsexporten Mitte 2023 nur eine Delle oder eine Vorwarnung für eine beunruhigende Trendwende ist, bleibt abzuwarten.

Auffallend ist auch, dass das Vereinigte Königreich gemäß UN-Handelsdaten von 2022 seine Position als zweitgrößter Dienstleistungsexporteuer der Welt festigen konnte und dennoch im G7-Vergleich schwächelt. (eulerpool-AFX)

Finanzen / Economics
[Eulerpool News] · 22.04.2024 · 21:11 Uhr
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