Die kubanische Film- und Fernsehschule fühlt den Druck der diplomatischen Veränderung
Die freie Meinungsäußerung wird in Kuba, trotz der Wiederaufnahme der diplomatischen Beziehungen im Dezember, auch weiterhin unterdrückt. Die Auswirkungen bekam die Performancekünstlerin Tania Bruguera zu spühren, als sie den Versuch wagte, eine Kunstveranstaltung auf dem Revolutionsplatz in Havanna aufzuführen. Ihre anschließende Festnahme hat Kubas ehemalige autonome Film- und Fernsehschule „Escuela Internacional de Cine y“ (EICTV) auf den Plan gerufen.
Der EICTV Geisteswissenschaften-Koordinator Boris Gonzalez Arenas wurde am 5. Januar gefeuert, nachdem er verhaftet wurde und für drei Tage Haft bekam. Er bekam die Strafe da er versuchte bei Bruguera vereitelt freie Meinungsäußerung Veranstaltung am 30. Dezember teilzunehmen. Nach seiner Freilassung wurde er von der angesehenen Schule – mitbegründet 1986 von dem verstorbenen kolumbianischen Nobelpreisträger Schriftsteller Gabriel Garcia Marquez – wegen “Mangel an Glaubwürdigkeit” gefeuert.
Einige Beobachter – die lieber anonym bleiben wollen – berichten, dass die Schule schon immer eine kreative Enklave war in der Meinungsfreiheit galt, sie war eine Blase, die auch vom Castro-Regime geduldet wurde.
Das Durchgreifen der Regierung scheint im Jahr 2013 begonnen zu haben, als der Direktor Rafael Rosal, wegen angeblicher finanzieller Unregelmäßigkeiten entlassen wurde. Seit der Gründung haben Hunderte von Studenten aus mehr als 50 Ländern das EICTV absolviert, welches nur ein paar Kilometer entfernt von Havanna in San Antonio de los Banos liegt. Einige bemerkenswerte Alumni hat die Hochschule hervorgebracht, zum Beispiel den peruanischen Regisseur Diego Vega (“Stumme“), Venezuelas Mariana Rondon (“Pelo”), den kubanischen Regisseur Juan Carlos Cremata (“Viva Cuba”), den aus Argentinien stammende kubanischen Regisseur Alejandro Brugues (“Juan von der Dead “) und der dominikanische Regisseur Laura Amelia Guzmán (“Jean Gentil”).
Mehrere der Filmhochschulen aus Europa und den USA erwägen, die Ausarbeitung einer Protestbrief.