Deutschlands Grenzkontrollen und Abschiebepolitik: Eine Bestandsaufnahme
Bundesinnenminister Alexander Dobrindt (CSU) hat angekündigt, die Grenzkontrollen Deutschlands zu verlängern. In einem Podcast-Interview bekräftigte Dobrindt, dass sowohl die Kontrollen als auch die Möglichkeit von Zurückweisungen über den September hinaus fortgeführt werden. Diese Maßnahme steht im Kontext der im Mai verstärkten Grenzüberwachung, die vorsieht, die zuvor sporadischen Kontrollen an den Außengrenzen konsequenter durchzuführen. Diese Entscheidung stieß in mehreren Nachbarländern auf Kritik, da Deutschland Teil des Schengen-Raums ist, der eigentlich für offene Grenzen bekannt ist.
In Bezug auf Abschiebungen hat Dobrindt ebenfalls Klartext gesprochen: Die Bundesregierung plant, die Rückführung von Ausreisepflichtigen nach Afghanistan und Syrien auszuweiten. Ziel ist es, unter anderem Straftäter in ihre Herkunftsländer zurückzuführen. Bereits im Juli wurde ein Charterflug organisiert, der 81 afghanische Straftäter nach Afghanistan brachte. Dies war erst das zweite derartige Unterfangen seit der Taliban-Machtübernahme im Jahr 2021. Im Koalitionsvertrag hatten Union und SPD beschlossen, neben Afghanistan auch Syrien in die Liste der Abschiebungsziele aufzunehmen, um der prekären Sicherheitslage vor Ort Rechnung zu tragen.
Die Pläne zur Abschiebung und die Verlängerung der Grenzkontrollen zeigen, dass die deutsche Innenpolitik weiterhin entschlossen Maßnahmen ergreift, die Migration zu regulieren und die Sicherheit zu gewährleisten.

