Deutschlands Forstwirtschaft erlebt Einschlagsrückgang
In einer deutlichen Abkehr von der Waldnutzungstendenz des Vorjahres verzeichnete Deutschland einen signifikanten Rückgang des Holzeinschlags. Wie das Statistische Bundesamt berichtete, verringerte sich die eingeschlagene Menge im Vergleich zu 2022 um mehr als zehn Prozent auf 70,6 Millionen Kubikmeter. Experten führen diese Entwicklung vornehmlich auf den vermehrten Ausfall von Baumfällungen aufgrund von Waldschäden zurück.
Während ein Großteil des gefällten Holzes mit 39 Millionen Kubikmetern seinen Einsatz in der Säge- und Furnierindustrie fand, zum Beispiel in der Herstellung von Palette und Parkett, war auch eine Zunahme der Holznutzung für Energiezwecke zu beobachten. Diese stieg um 1,4 Prozent auf 14 Millionen Kubikmeter an und machte somit beinahe ein Fünftel der gesamt genutzten Holzmenge aus.
Bemerkenswert ist dabei die kontinuierliche Abnahme des Schadholzeinschlages, der nun im dritten Jahr in Folge ein Sinken um 13 Prozent auf 38,7 Millionen Kubikmeter verzeichnet. Gegenüber dem Rekordaufkommen von 60,1 Millionen Kubikmetern im Jahr 2020 ist dies ein spürbarer Rückgang. Zugleich ist der Verhältnisanteil von Schadholz am Gesamtholzeinschlag mit etwas über 50 Prozent auf den niedrigsten Wert seit vier Jahren gesunken.
In Bezug auf die Ursachen für das Schadholzaufkommen waren Insektenschäden, insbesondere durch Borkenkäfer, erneut prominent, obwohl mit rund 27,2 Millionen Kubikmetern geringfügig mehr als im Vorjahr gefällt wurde. Damit blieb der Wert jedoch unter den Rekordmarken der Jahre 2020 und 2021, in denen der Befall von Fichtenmonokulturen dramatische Ausmaße annahm.
Windbrüche und Stürme erweisen sich nach wie vor als bedeutender Faktor für das Schadholzaufkommen, auch wenn die durch Windeinwirkungen verursachte Menge mit 4,9 Millionen Kubikmetern den Vorjahreswert von 12,4 Millionen Kubikmetern deutlich unterschritt. (eulerpool-AFX)