Deutschlands Elektroauto-Bestand auf rasanter Wachstumsspur
Die Zahl der Elektrofahrzeuge auf den Straßen Deutschlands könnte zum Jahreswechsel eine signifikante Marke überschreiten: Zwei Millionen rein batteriebetriebene Autos. Per 1. Oktober verzeichnete das Kraftfahrtbundesamt einen Bestand von 1,93 Millionen Elektroautos. Dies entspricht einem Zuwachs von über 94.000 Fahrzeugen seit Jahresmitte. Sofern das Wachstum im gleichen Tempo anhält, scheint es realistisch, dass die Zwei-Millionen-Schwelle in diesem Jahr noch geknackt wird. Der Trend zeigt aufwärts, denn allein im Oktober wurden mehr als 52.000 Neuzulassungen registriert.
Auch wenn der Bestandszuwachs hinter den Neuzulassungen zurückbleibt, spricht vieles dafür, dass die Hürden für die neue Erfolgsmarke nicht mehr unüberwindlich sind. Es sei denn, Veränderungen in staatlicher Förderung bringen unvorhergesehene Dämpfer. Elektrisch betriebene Fahrzeuge machen derzeit fast vier Prozent des gesamten Autobestandes von 49,6 Millionen Fahrzeugen in Deutschland aus.
Die Verdopplung der Bestandszahlen innerhalb von drei Jahren zeigt die Dynamik der Elektromobilität. Einst war die Entwicklung stark von staatlichen Anreizen und Prämien abhängig, heute sind es sowohl ein vielfältigeres Angebot als auch strategische Marktimpulse der Hersteller.
Nach Branchenexperte Ferdinand Dudenhöffer sind steigende Rabatte und ein höherer Anteil an Eigenzulassungen von den Unternehmen stark beförderte Marktentwicklungen. Die ehrgeizigen Ziele der letzten Bundesregierung, bis 2030 insgesamt 15 Millionen Elektroautos auf die Straßen zu bringen, erscheinen derzeit kaum erreichbar.
Derweil bleibt die aktuelle Politik vage in ihren Zielsetzungen. Das Bundesverkehrsministerium betont seine Strategie der Technologieoffenheit und verweist auf ein umfassendes Maßnahmenpaket zur Förderung der Elektromobilität. Konkrete Prognosen bis 2030 seien aufgrund vielfältiger Einflussfaktoren nicht möglich, wobei der Ausbau der öffentlichen Ladeinfrastruktur von zentraler Bedeutung ist.

