Deutschland im Führungsdilemma: Uneinigkeit über Verantwortung in Europa
In einer kürzlich durchgeführten Umfrage entfaltet sich ein differenziertes Bild über Deutschlands Rolle in Europa. Die Studie, die im Auftrag der Münchner Sicherheitskonferenz von der Bilendi GmbH durchgeführt wurde, zeigt eine tief gespaltene Meinung innerhalb der deutschen Bevölkerung.
43 Prozent der Befragten befürworten eine Führungsrolle Deutschlands, während 38 Prozent ablehnend gegenüberstehen. Die Kritiker verweisen in der Mehrheit darauf, dass Deutschland nicht über die erforderlichen Mittel verfüge. Auch die deutsche Geschichte und die Überzeugung, andere Länder sollten die Führung übernehmen, spielen eine Rolle beim Widerstand. Die Befürworter hingegen sind überzeugt, dass Deutschland die nötigen Ressourcen hat, um eine Führungsrolle auszufüllen. Zudem empfinden 40 Prozent der Befürworter die Erwartungen der Nachbarstaaten als treibendes Motiv. Weitere 30 Prozent sehen die Bundesrepublik in der Pflicht, da kein anderer EU-Staat in diese Rolle tritt.
Einigkeit herrscht in der Beschreibung der aktuellen Situation Deutschlands auf dem internationalen Parkett: Lediglich 28 Prozent der Befragten glauben, dass Deutschland aktuell eine Führungsposition einnimmt. Eine deutliche Mehrheit sieht das anders.
In Bezug auf die sicherheitspolitische Vorbereitung Deutschlands auf aktuelle Herausforderungen zeigen sich ebenfalls Skepsis und Unzufriedenheit. Eine klare Mehrheit bewertet die Maßnahmen als unzureichend, was auf eine latente Unsicherheit in der Bevölkerung hinweist.

