Deutschland als Magnet für internationale Fachkräfte – Platz fünf in globaler Beliebtheit
Deutschland behauptet sich nach den Ergebnissen einer weltweiten Erhebung als attraktiver Arbeitsmarkt für ausländische Arbeitnehmer. In der von der Boston Consulting Group, der Jobplattform Stepstone und dem Dachverband The Network realisierten Umfrage rangiert die Bundesrepublik auf dem fünften Platz der begehrtesten Arbeitsdestinationen und ist damit das bestplatzierte Land, in dem nicht Englisch als Hauptsprache gesprochen wird. Spitzenreiter der Liste sind Australien, die USA, Kanada und Großbritannien.
Interessanterweise zeichnen sich in Deutschland ansässige Arbeitskräfte durch ihre vergleichsweise geringe Mobilität aus. Lediglich sieben Prozent der in Deutschland befragten 14.000 Arbeitskräfte – darunter sowohl einheimische als auch zugewanderte Personen – sind an einer Auslandstätigkeit interessiert. Ihnen rücken am ehesten die Nachbarländer Schweiz und Österreich in den Fokus.
Die Studie, basierend auf Meinungen von 150.000 berufstätigen Personen aus 188 Ländern, erhob Daten im Zeitraum von Oktober bis Dezember des Vorjahres. Während rund 25 Prozent der Teilnehmenden eine aktive Jobsuche im Ausland bestätigten, signalisierten über 60 Prozent ihre generelle Offenheit für einen beruflichen Umzug über Ländergrenzen hinweg. Im Vergleich zu 2018 hat Deutschland jedoch an Reiz eingebüßt; damals reichte es noch für Platz zwei.
International fällt besonders die hohe Wechselbereitschaft in afrikanischen Staaten auf, angeführt durch Ghana mit einer Quote von 74 Prozent. Auch signifikante Werte aus Indien und der Türkei werden hervorgehoben. Die Analyse der Akademiker zeigt dabei eine ähnlich hohe Mobilitätsrate im Vergleich zu Nicht-Akademikern.
Weniger das Zielland oder eine spezielle Stadt – selbst wenn London, Amsterdam und Dubai sowie Berlin als eine der Top-Metropolen gelistet sind – sondern vielmehr die Qualität des Stellenangebots sind maßgeblich für eine Arbeitsmigration. Jens Baier, Berater bei der BCG und Mitautor der Studie, betont die Bedeutung eines reibungslosen Zuzugsprozesses für internationale Fachkräfte, inklusive der Herausforderungen beim Erlangen von Arbeitserlaubnissen in Deutschland, was oft immer noch als eine „sehr mühsame“ Hürde wahrgenommen wird. (eulerpool-AFX)