Deutscher Anleihenmarkt rutscht leicht ab
Die Handelsaktivitäten auf dem deutschen Anleihenmarkt zeigten sich am Mittwoch von einer schwachen Seite. Besonders im Fokus stand der Euro-Bund-Future, ein Terminkontrakt, der als Gradmesser für das Marktgeschehen gilt. Er verlor am Nachmittag um 0,31 Prozent und markierte einen Stand von 132,72 Punkten. Parallel dazu kletterte die Rendite der zehnjährigen Bundesanleihen auf 2,35 Prozent.
Die Marktbeobachter verzeichneten lediglich marginale Kursbewegungen, was auf mehrere Faktoren zurückzuführen sein könnte. Die Industrieproduktion der Eurozone wies für den Januar einen spürbaren Rückgang aus, der über den Erwartungen lag. Dieses Datum wird allerdings mit Vorsicht betrachtet, da insbesondere die schwankenden Zahlen aus Irland den Durchschnitt beeinträchtigen und aktuell einen starken Einbruch zeigten.
Interessanterweise wirkte sich die Präsentation des neuen Handlungsrahmens der Europäischen Zentralbank (EZB) nicht auf den Anleihemarkt aus. Eine wichtige Weichenstellung war, dass die Banken ihre unverzinsten Einlagen bei der EZB nicht erhöhen müssen. Diskussionen über eine Anhebung der Mindestreserven sind damit vorerst ausgesetzt worden. Ferner bleibt der Einlagensatz als primäres zinspolitisches Instrument für die Zukunft gesetzt.
Im Gegensatz zur Eurozone fehlte es in den Vereinigten Staaten an bedeutenden Wirtschaftsdaten, die für Bewegung am Markt hätten sorgen können. Einen zusätzlichen Dämpfer für die Marktaktivität lieferte die US-Notenbank Federal Reserve (Fed), aus deren Reihen keine wegweisenden Kommentare zu erwarten waren. Der Grund hierfür ist die sogenannte 'Schweigephase', die die Fed-Mitglieder traditionell in der Woche vor einer Zinsentscheidung einhalten. (eulerpool-AFX)