Deutsche Konjunkturerwartungen brechen ein – Enttäuschung über EU-US-Handelsabkommen belastet
Die Stimmung in der deutschen Wirtschaft hat sich im August spürbar eingetrübt. Der ZEW-Index der Konjunkturerwartungen fiel um 18 Punkte auf 34,7 und damit deutlich unter die von Ökonomen prognostizierten 38,0. Nach mehreren Monaten steigender Erwartungen bremsten eine schwache Wirtschaftsleistung im zweiten Quartal sowie Ernüchterung über das neue Handelsabkommen zwischen der EU und den USA die Zuversicht.
Laut ZEW-Präsident Achim Wambach reagierten die Finanzmärkte enttäuscht auf die Vereinbarung, deren wirtschaftlicher Nutzen geringer ausfiel als erhofft. Gleichzeitig verschlechterten sich die Aussichten für zentrale Exportbranchen wie Chemie, Pharma, Maschinenbau und Metallindustrie – allesamt Sektoren, die von bestehenden oder drohenden US-Importzöllen betroffen sind.
Das Statistische Bundesamt hatte Ende Juli gemeldet, dass die Wirtschaftsleistung im zweiten Quartal leicht geschrumpft ist, entgegen der Erwartung eines leichten Wachstums. Zuvor hatten robuste Industriedaten, Zinssenkungen der EZB und die Konsolidierung der neuen Bundesregierung für Auftrieb gesorgt. Nun zeigt sich, dass außenwirtschaftliche Unsicherheiten und struktureller Gegenwind die Erholung empfindlich bremsen.


