Deutsche Bahn: Überraschender Stellenabbau in der Güterverkehrssparte
Die Güterverkehrssparte der Deutschen Bahn, DB Cargo, sieht sich mit einem erheblich größeren Stellenabbau konfrontiert als ursprünglich erwartet. Vorstandsvorsitzende Sigrid Nikutta gab bekannt, dass aufgrund aktueller Konjunkturprognosen bis zum Jahr 2029 mit einem Verlust von 5.000 Arbeitsplätzen gerechnet wird. Dies stellt eine signifikante Erhöhung im Vergleich zur bisherigen Planung dar, bei der von 2.300 Stellen ausgegangen wurde.
Besonders betroffen von der Maßnahme ist die Verwaltung, doch auch der operative Bereich wird nicht verschont bleiben. Der Abbau soll vornehmlich über natürliche Fluktuation erfolgen, wie Nikutta erklärte. Bereits im kommenden Jahr werden etwa 1.000 Mitarbeiter das Unternehmen verlassen, da die Babyboomer-Generation in den Ruhestand geht.
Weitere 650 Beschäftigte haben intern neue Stellenangebote erhalten, während ein freiwilliges Ausstiegsprogramm für 700 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter vorgesehen ist. Somit bleibt aus Sicht von DB Cargo ein verbleibender Abbaubedarf von 2.650 Arbeitsplätzen in den nächsten fünf Jahren.
Ein weiterer Druckfaktor ist die ökonomische Situation des Unternehmens. Seit einigen Jahren fährt DB Cargo hohe Verluste ein, die nun, auf Anordnung der EU-Kommission, nicht mehr durch den Mutterkonzern der Deutschen Bahn kompensiert werden dürfen. DB Cargo muss nun bis 2026 wirtschaftlich auf eigenen Füßen stehen.
Bereits seit Monaten laufen Verhandlungen zwischen dem Konzern, der Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) sowie den Betriebsräten über ein umfassendes Sparprogramm. Eine erste Einigung über den Abbau von 2.300 Stellen wurde im Oktober erzielt. Doch schon länger weist Nikutta darauf hin, dass weitere Kürzungen notwendig sein könnten, um die Zukunftsfähigkeit des Unternehmens zu sichern.
Insgesamt beschäftigt DB Cargo derzeit etwa 31.000 Mitarbeiter.

