Deutsche Bahn peilt bis 2028 eine Pünktlichkeitsrate von 80 Prozent an
In ambitionierter Manier verfolgt die Deutsche Bahn das Ziel, die Pünktlichkeitsquote ihrer Fernverkehrszüge bis zum Jahr 2028 auf 80 Prozent zu steigern. Dieses Vorhaben offenbarte Bahnchef Richard Lutz in einem Interview mit der "Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung". Die Herausforderung sei zwar groß, doch sei es von großer Bedeutung, die Pünktlichkeit erneut auf ein Hoch zu führen. Ein Blick zurück offenbart, dass die letzte Pünktlichkeitsquote von über 80 Prozent – konkret 81,8 Prozent – im Ausnahmejahr 2020 erreicht wurde, maßgeblich beeinflusst durch den rückläufigen Verkehr während der Corona-Pandemie. Zuvor konnte ein derartiger Wert zuletzt im Jahr 2011 festgestellt werden.
Als primäre Gründe für die zahlreichen Verzögerungen im Bahnverkehr nennt Lutz sowohl die Zunahme des Zugverkehrs als auch die hohe Anfälligkeit des Schienennetzes für Störungen. Um dem entgegenzuwirken, stehen umfangreiche Sanierungen der Hauptstrecken an. Diese Baumaßnahmen werden allerdings kurzfristig zu neuen Verkehrseinschränkungen führen.
Schon im laufenden Jahr soll die Trendwende in Sachen Pünktlichkeit eingeleitet werden. Lutz gibt zu, dass die Quote in den ersten vier Monaten mit circa 65 Prozent fernab des Gewünschten liegt. Dennoch setzt die Deutsche Bahn auf eine Steigerung im Jahresdurchschnitt 2024 auf 70 Prozent. Eine Pünktlichkeitsquote unterhalb dieser Marke würde nämlich die Unzufriedenheit der Reisenden signifikant erhöhen.
Die von Lutz erwähnte betriebliche Pünktlichkeit fokussiert auf die Einhaltung der Ankunftszeiten mit maximal sechs Minuten Abweichung je Haltestelle. Der Bahnchef unterstreicht, dass Kunden durchaus ein gewisses Maß an Verspätung tolerieren, jedoch aber berechtigten Anlass zur Verärgerung haben, wenn extreme Verspätungen Anschlussverbindungen gefährden und die gesamte Reiseplanung ins Wanken bringen. (eulerpool-AFX)
