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«Death Stranding 2»: Der etwas andere Spieleblockbuster

23. Juni 2025, 14:00 Uhr · Quelle: dpa
Screenshot «Death Stranding 2»
Foto: Kojima Productions/Sony Interactive Entertainment/dpa-tmn
Post austragen in einer malerischen Postapokalypse ist das Thema von «Death Stranding 2».
Open World mal anders: In diesem Abenteuerspiel rettet kein Krieger, Hexer oder Bandit die Welt vor der Apokalypse, sondern... ein Postbote.

Berlin (dpa/tmn) - Sperrig, monoton, genial: Das waren häufige Reaktionen auf «Death Stranding» vom japanischen Kultentwickler Hideo Kojima, der durch die Reihe «Metal Gear Solid» weltbekannt wurde. Es war ein eigenwilliges Abenteuer aus einer düsteren Welt von morgen, in der Spieler - akustisch von Ambient-Pop eingerahmt - Pakete austrugen und Monster bekämpften.

Kein simples Geballer, sondern oft eine Geduldsprobe mit bekannten Gesichtern wie dem des Filmstars Norman Reedus («The Walking Dead») oder dem von Schauspielerin Léa Seydoux («James Bond 007: Keine Zeit zu sterben»). Die am 26. Juni erscheinende Fortsetzung «Death Stranding 2: On the Beach» knüpft nahtlos an das Spielkonzept an.

Schöne, kaputte Welt - am Beispiel von Mexiko und Australien

Sam Porter Bridges, der Held des ersten Teils, wird von seiner Vergangenheit eingeholt. Neue Gefahren bedrohen die Menschheit und Sam bricht aus seinem selbstgewählten Exil noch einmal auf, um das Böse zurückzuschlagen. Der Schauplatz hat sich geändert, denn statt Nordamerika erkundet Sam jetzt Teile Mexikos und Australiens.

Die Probleme sind aber ähnlich geblieben. Denn wie schon bei seinem ersten Abenteuer geht es für ihn über reißende Flüsse, unwegsames Gelände und durch das Schneegestöber scheinbar unüberwindlicher Bergketten, während überall die Feinde lauern.

Die Geister des gestrandeten Todes haben die Zukunft fast zerstört

In «On the Beach» ist die Spielwelt der eigentliche Held der Geschichte. Kojima und seine Entwicklerinnen und Entwickler von Kojima Productions erzählen von einer Zukunft, die von den Geistern des gestrandeten Todes, der dem Spiel den Titel gegeben hat, nahezu zerstört wurde.

In diesem Chaos kommt es zu politischen Intrigen, Banditen kriechen aus ihren Löchern und grausame Monster tauchen aus schleimigem Teer auf. Dazwischen landet unfreiwillig Protagonist Sam, der eigentlich nur seine Pakete austragen will. Ein Genre- und Themenmix der etwas anderen Art.

Paketauslieferungen in einer betörend schönen Postapokalypse

Wie schon im ersten Teil transportiert Sam Pakete durch eine betörend schöne Postapokalypse, um sein Netzwerk zu erweitern und die Reste der Menschheit zu einen. Jede Tour will gut vorbereitet sein: ein Truck oder ein Motorrad für unwegsames Gelände, ein Exoskelett für schwere Lasten oder Kletterhaken, um sich von einem Berghang abzuseilen.

Mit einem mobilen Bausatz errichtet er Straßen im Nirgendwo oder Brücken, um Flüsse zu überqueren. Fast jede Tour ist eine Herkulesaufgabe, die schon mal mehrere quälend lange Minuten dauern kann.

Schockbomben und Mörser gegen Gruselgeister und Riesenmonster

Aber nicht nur Schneestürme oder Erdbeben sorgen für Adrenalinkitzel, sondern auch zahlreiche Feinde. Manchmal muss sich Sam an gruseligen Geistern vorbeischleichen oder in feindliche Basen eindringen. Spektakulär und ein wenig chaotisch sind die Bosskämpfe, in denen plötzlich riesige Monster auftauchen.

Wie üblich bietet die Fortsetzung ein größeres Arsenal an Waffen. Maschinengewehre, Schockbomben oder ein Mörser für den Truck helfen Sam beim Kampf gegen die zahlreichen Bedrohungen.

In Minen, auf Schienen und übers Meer mit der «Magellan»

Nachdem Sam erfolgreich ein Paket ausgeliefert hat, darf er sich auf Belohnungen freuen. Die dankbaren Kunden versorgen ihn mit neuen Bauplänen oder Ausrüstung. Erfahrungspunkte setzt Sam für hilfreiche Fähigkeiten wie eine bessere Schusseffizienz oder einen Akku-Boost für die Fahrzeuge ein.

In seinem neuen Abenteuer darf Sam sogar in Minen Rohstoffe für seine Bauten fördern oder durch ein Schienennetz die Transportwege verkürzen. Und: Er kann auch mit dem Schiff «Magellan» reisen, um Wege abzukürzen. Die «Magellan» ist nicht nur ein nützliches Hilfsmittel, sondern versammelt auch eine illustre Crew.

Bekannte Gesichter: Fatih Akin ist als sprechende Puppe an Bord

Kojima setzt auch hier wieder auf bekannte Gesichter: Schauspielerin Elle Fanning («Like a Complete Unknown») ist ebenso Teil der Crew wie die Regisseure George Miller («Mad Max») und Fatih Akin («Gegen die Wand»), wobei Akin als sprechend Puppe an Bord ist.

Jede dieser Figuren trägt ein schweres Schicksal mit sich herum, etwa Tod oder Einsamkeit. Die Melancholie dieser Themen durchbrechen aber immer wieder ironische Zwischentöne.

Die Community kann Sam beim Bauen und Kämpfen unterstützen

Sam kann sich aber nicht nur auf seine Crew verlassen, sondern wie schon im ersten Teil auch auf die Spielecommunity. Zwar gibt es keinen klassischen Mehrspielermodus, in dem andere Spieler mit Sam die Welt erkunden, aber er kann bei seinen Bauten Hilfsanfragen stellen oder Support beim Kampf anfordern.

Mit ein paar «Likes» wird das Band zwischen den einzelnen Spielerinnen und Spielern enger und eröffnet weitere Kooperationsmöglichkeiten. Besonders beim Bau größerer Straßenprojekte wird das zu einer riesigen Hilfe.

Schneller, spektakulärer und weniger verwirrend als der Vorgänger

Fans des ersten Teils werden schnell merken, dass Sams neues Abenteuer temporeicher und spektakulärer geworden ist. Zwar kann eine Pakettour über die Berge frustrierend lange dauern, doch bieten sich den Spielern nun mehr Möglichkeiten, die das Paketbotendasein erleichtern.

Dazu ist die Story nicht mehr ganz so verwirrend wie beim Vorgänger. Trotzdem wird Kojima durch seinen Mix aus lebensphilosophischen Fragen, brachialer Action und Selbstironie bei einigen Spielern wieder für Kopfschütteln sorgen. Prall und umfangreich ist das Spiel allemal: Rund 30 bis 40 Stunden Spielzeit sollte man einkalkulieren.

Fazit: Großes Abenteuer in eigenwilligen Spielwelten für Geduldige 

«Death Stranding 2: On the Beach» ist trotz Zugeständnissen an den Massenmarkt der etwas andere Spieleblockbuster geblieben. Hideo Kojima inszeniert mit seinem Entwicklungsstudio ein düsteres Porträt unserer Zukunft. 

Dabei verknüpft er unterschiedliche Genres zu einem eigenwilligen Abenteuer, das visuell beeindruckend und spielerisch abwechslungsreicher als der Vorgänger ist. Ein großes Abenteuer für geduldige Spieler, die abseits der Masse in ungewöhnliche Spielwelten eintauchen wollen.

«Death Stranding 2: On the Beach» von Kojima Productions/Sony erscheint am 26. Juni exklusiv für die Playstation 5 (PS5) und kostet rund 80 Euro. Die Altersfreigabe (USK) liegt bei 16 Jahren.

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