Daytrader: Surfen auf der Welle
Nicht ohne Grund wird Tradern nachgesagt, eher an der Ausnutzung kurzfristiger Kursschwankungen interessiert zu sein als am intrinsischen Wert ihrer Assets. Die Vielzahl heutiger Tools für die technische Analyse macht dies möglich, und die rasanten Fortschritte im Segment KI-assistierter Prozessautomatisierung dürften zu einem weiteren Run auf die Börse führen.
Schließlich haben durch diese Entwicklung Trader zunehmend die Option auf die Überwachung ganzer Handelsmärkte mit automatisierter Signalgebung, wenn die KI einen günstigen Zeitpunkt für den Einstieg anzeigt. Hier sind Daytrader in ihrem Element, denn sie halten ihre Positionen höchstens einen Tag.
Was sind die Vorteile beim Daytrading?
Der kurze Anlagehorizont beim Daytrading lässt Anleger sich ganz auf die Chartanalyse konzentrieren. Hier können sie an ihren Fähigkeiten in der praktischen Auseinandersetzung jeden Tag feilen. Weitere Vorteile bestehen in der Vermeidung von Gaps und Swaps. Mit Gaps wird das Phänomen bezeichnet, dass es während der handelsfreien Nachtspanne oft zu Kurslücken von Vermögenswerten kommt, die an der Börse gehandelt werden.
Auf diese Weise kann ein Asset innerhalb eines Handelstages einen rundweg positiven Verlauf nehmen, um am nächsten Morgen auf einmal auf einem viel tieferen Niveau notiert zu sein. Trader hassen Gaps aufgrund ihrer Unberechenbarkeit, zumal Kurslücken sich den Methoden der Chartanalyse weitgehend entziehen. Swaps sind wiederum die Gebühren für das Halten von Positionen über Nacht.
CFDs sind ein bei Daytradern beliebtes Handelsinstrument, da die Differenzkontrakte die Verwendung von Hebeln ermöglichen, Spekulationen auch auf sinkende Börsenkurse zulassen und mit tendenziell niedrigen Gebühren verbunden sind. Diesen Effekt können Börsianer durch einen gründlichen Vergleich von Daytrading Brokern weiter ausbauen, wobei es wichtig ist, nicht nur auf die Höhe der Kosten zu schauen, sondern diese ebenfalls in eine Beziehung zum angebotenen Leistungsspektrum zu setzen.
Die Herausforderungen von Daytradern
Wo Vorteile sind, sind die Nachteile nicht weit. Dies ist beim Daytrading nicht anders. So korrespondieren die Vorzüge, sich auf die Chartanalyse konzentrieren zu können, mit der geringen Bedeutung der Positionsanalyse, auch wenn entscheidende Wirtschaftsnachrichten für Daytrader relevant bleiben. Daytrading ist eine äußerst intensive und fordernde Angelegenheit, und Daytrader sollten Nerven aus Stahl haben.
Denn der ständige Druck zur Aufmerksamkeit kann leicht in eine dauerhafte Angst umschlagen, aussichtsreiche Chancen zu verpassen. Der dem Daytrading innewohnende Hang zum Perfektionismus ist leider der größte Feind der Freude beim Trading und ebenso der Kreativität und Inspiration. Die Suchtgefahr ist ständig präsent und Daytrader sollten aufpassen, dass sie das Heft des Handelns in der Hand behalten und nicht zum Getriebenen von sich selbst werden.
Hilfreiche Tools für die technische Analyse
Bei der Chartanalyse bieten vor allem Instrumente einen Mehrwert, mit denen sich, zum Beispiel mithilfe von Trendlinien und Candlestick-Charts, der Verlauf von Börsenkursen antizipieren lässt und die wie die Fibonacci Retracements zu diesem Zweck das Niveau von Unterstützungen und Widerständen aufdecken. Mit dem MACD-Indikator können Daytrader Trends und Momenta besser erkennen. Für die Dekuvrierung von Einstiegspunkten sind die Tools Gleitender Durchschnitt, Bollinger Bänder und der Relative Strenght Index (RSI) hilfreiche Signalgeber. Oszillatoren zeigen schließlich Extremphasen in den Kursverläufen an und helfen bei der Erkennung überkaufter Handelsmärkte.
Tipps für den Einstieg
Anfänger sollten sich beim Daytrading zunächst mit einem kostenlosen Demokonto auf den Börsenhandel im Internet und die Abläufe auf der gewählten Plattform einstellen. Geht es später um richtiges Geld, schützt der Verzicht auf den Hebel vor allzu schweren Verlusten, die für Einsteiger auf dem Parkett leider typisch sind, da sie mit Profis und Institutionen wie Hedgefonds und Investmentbanken konkurrieren.
Wer eine persönliche Trading-Strategie entwickelt, kommt zu konsistenten Entscheidungen, die im Einklang zum individuellen Trading-Stil steh und durch das strukturierte Vorgehen beim Training bessere Entwicklungsmöglichkeiten bieten. Beim Money-Management wird Tradern geraten, nicht mehr als zwei Prozent ihrer Investition in ein einzelnes Asset anzulegen, während das Risiko-Management die Grundlage dafür schafft, dass man dauerhaft traden kann, ohne im Laufe der Karriere entscheidende Verluste einzustecken, die in eine Game-Over-Situation münden.


