Cyberspionen auf der Spur: BSI warnt vor steigender Bedrohungslage in Deutschland
Die Cybersicherheit in Deutschland steht zunehmend im Fokus, da öffentliche Verwaltungen verstärkt Ziel von Cyberspionen geworden sind. Dies geht aus dem neuesten Lagebericht des Bundesamtes für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) hervor. Auch die Sektoren Verteidigung, Rechtspflege und öffentliche Sicherheit sind betroffen, dennoch bleibt die Dunkelziffer unklar, besonders in Hinsicht auf systematische Angriffe durch langfristig agierende Hackergruppen.
Ein wesentlicher Erfolg im Kampf gegen die Cyberkriminalität ist den Strafverfolgungsbehörden durch das Ausschalten der Ransomware-Gruppen LockBit und Alphv gelungen. Diese Gruppen operierten als Anbieter von Erpressungssoftware, die sie anderen Kriminellen gegen Bezahlung zur Verfügung stellten. Trotz dieser Fortschritte betont das BSI, dass Unternehmen und Institutionen noch immer verwundbar sind. Insbesondere kleinere Unternehmen und politisch nahestehende Institutionen implementieren häufig selbst grundlegende Schutzmaßnahmen nicht.
Sowohl Phishing als auch neue Varianten wie Quishing und Vishing sind auf dem Vormarsch. Über manipulierte QR-Codes und durch Social Engineering am Telefon versuchen Cyberkriminelle, sensible Informationen zu erlangen. Im ersten Halbjahr wurden vermehrt Phishing-Websites im Namen großer Marken registriert, um das Vertrauen der Nutzer auszunutzen. Die Verbraucher suchen vermehrt Hilfe beim BSI, wobei fast die Hälfte der 10.500 Anfragen in einem Jahr Phishing und Identitätsdiebstahl betrafen.
Beunruhigend ist der Anstieg der gemeldeten Sicherheitsvorfälle in Bereichen der kritischen Infrastruktur, wie Wasserwerke und Telekommunikation. Doch das BSI weist darauf hin, dass ein Anstieg der Meldungen nicht unbedingt auf eine verschärfte Bedrohungslage hinweist.

