Cyberkriminalität bei der Bundesagentur für Arbeit: Ein digitaler Coup mit begrenztem Erfolg
Ein raffinierter Cyberangriff auf die Bundesagentur für Arbeit sorgt derzeit für Aufsehen. Acht Männer aus verschiedenen Bundesländern versuchten unrechtmäßig Leistungen auf ihre eigenen Konten umzuleiten, wie die Zentralstelle Cybercrime Bayern bekannt gab. Die Ermittlungen erstreckten sich über Rheinland-Pfalz, Baden-Württemberg, Berlin, Sachsen-Anhalt und Schleswig-Holstein. Zwischen Ende Januar und Mitte März wurden rund 20.000 Benutzerkonten ins Visier genommen.
In 1.000 dieser Fälle war der unbefugte Zugriff erfolgreich, und in rund 150 Fällen gelang es den Tätern, die hinterlegten Kontodaten zu manipulieren. Dank des schnellen Eingreifens der Bundesagentur blieb der finanzielle Schaden jedoch mit knapp 1.000 Euro relativ gering. Eine aufmerksame Mitarbeiterin aus einem nordrhein-westfälischen Jobcenter hatte die Ermittlungen ins Rollen gebracht, als sie Unregelmäßigkeiten im Konto einer verstorbenen Kundin bemerkte. Dies führte zur Entdeckung zahlreicher unberechtigter Logins, woraufhin die BA Strafanzeige stellte.
Am vergangenen Mittwoch erfolgten umfangreiche Durchsuchungen diverser Objekte in Ludwigshafen, Mannheim, Berlin, Halle, sowie in den Kreisen Segeberg und Rhein-Pfalz. Bei den Razzien stellten die Ermittler nicht nur digitale Beweismittel, sondern auch Waffen, Bargeld und Betäubungsmittel sicher. Erste Auswertungen der Funde bestätigten die Verbindung der Verdächtigen zum Cyberangriff.
Die Beschuldigten sind zwischen 36 und 61 Jahre alt. Zwei von ihnen sitzen in Rheinland-Pfalz in Untersuchungshaft, jedoch nicht wegen des Cybervergehens, sondern aufgrund des Verdachts auf Drogenhandel.
