Currywurst im Abseits: Deutsche Kantinen erleben Wandel hin zu gesünderer Küche
Die einst ikonische Currywurst verliert zunehmend an Glanz in deutschen Kantinen. War sie bis 2019 noch unangefochtener Spitzenreiter bei Apetito, einem der führenden Verpflegungsanbieter Deutschlands, so hat das Gericht seitdem kontinuierlich an Popularität eingebüßt. 2024 reichte es für das Traditionsgericht nur noch für Rang vier im Beliebtheits-Ranking, wie das Unternehmen aus Rheine berichtet.
Apetito-Chef Jan-Peer Laabs führt diesen Wandel auf einen gestiegenen Gesundheits- und Ernährungstrend zurück. Internationale und vegetarische Speisen stehen bei den Kantinenbesuchern hoch im Kurs und laufen heimischen Klassikern wie der Currywurst zunehmend den Rang ab. Dennoch bleibt die Currywurst weiterhin in den Top 10 der meistverkauften Gerichte, und Laabs verspricht, dass sie auch künftig fester Bestandteil des Angebots bleibt.
Den ersten Platz sicherte sich erneut Spaghetti Bolognese, gefolgt von Chicken Korma und Bami Goreng. Käsespätzle, das einzige vegetarische Hauptgericht in den fünf beliebtesten Speisen, belegt Rang fünf. Eine Verschiebung ist auch in den Schulen und Kitas zu erkennen, wo vegetarische Gerichte wie Linsensuppe und Gemüseravioli dominieren. Der geringere Fleischkonsum in diesen Einrichtungen ist offenbar auch eine Konsequenz der Speisepläne, die von den Kommunen vorgegeben werden und in denen Fleisch maximal zweimal wöchentlich vorgesehen ist.
Bei Senioren dagegen bleibt die Nachfrage nach fleischhaltiger Kost hoch. Rinderroulade und Erbsensuppe mit Würstchen belegen hier die ersten Plätze. Apetito stellt jedoch auch in dieser Altersgruppe ein wachsendes Interesse an vegetarischen Optionen fest, wenngleich traditionellere Gerichte weiterhin beliebt sind.
Der Konzern Apetito setzt nicht nur Akzente in der Verpflegung verschiedener Einrichtungen, sondern beeindruckt auch wirtschaftlich: Mit einem Umsatz von 1,35 Milliarden Euro im vergangenen Jahr verzeichnete das international agierende Unternehmen ein Wachstum von 8,5 Prozent gegenüber 2023.