Chemieaktien im Hoch: Politische Entspannung beflügelt Märkte
Die Aktien des Ludwigshafener Chemieriesen BASF stiegen am Donnerstag erstmals seit Mai 2024 wieder über die 50-Euro-Marke und legten um beeindruckende 4,4 Prozent zu. Diese positive Entwicklung reiht sich in einen allgemein starken europäischen Chemiesektor ein. Auch die Papiere von Lanxess verzeichneten einen bemerkenswerten Anstieg, indem sie erstmals seit dem Sommer 2023 wieder die 30-Euro-Grenze überschritten. Hier konnten Anleger einen Zuwachs von mehr als 5 Prozent verbuchen. Noch dynamischer präsentierte sich Wacker Chemie, obgleich die Aktie gerade von einem Fünfjahrestief startete.
Im Fokus der aktuellen wirtschaftlichen Entwicklungen steht die mögliche politische Annäherung zwischen US-Präsident Donald Trump und dem russischen Präsidenten Wladimir Putin. Nach einem Telefonat hegt der Markt Hoffnung auf bevorstehende Ukraine-Verhandlungen. Ein Waffenstillstand oder gar das Ende des Konflikts könnte die Energiepreise drastisch senken – ein entscheidender Aspekt für die energieintensive Chemiebranche.
BASF erhält zusätzlichen Rückenwind durch die Analyse von Georgina Fraser von Goldman Sachs. Sie spricht von einer „Hochzeit von Makro- und Mikrofaktoren“, womit sie die positiven gesamtwirtschaftlichen und unternehmensspezifischen Entwicklungen meint. Besonders interessant ist das Gerücht über einen vorgezogenen Börsengang der Agrarsparte, womit BASF den Markt überraschen könnte.
Im Gegensatz dazu konnten die Aktien des Kaliherstellers K+S die positive Stimmung nicht nutzen. Der schwache Kursverlauf spiegelt die geopolitischen Unsicherheiten wider, da Russland und Belarus als Hauptproduzenten auf dem Kalimarkt eine dominierende Rolle spielen.